Weil er seine halbe Familie am Bahnsteig zurückgelassen hatte, hat ein Schweizer am Mittwochabend bei der Ausfahrt aus dem Münchner Hauptbahnhof die Notentriegelung der Tür betätigt und den Zug so zum Anhalten gezwungen. Die Bundespolizei ermittelt jetzt gegen den 51-Jährigen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie wegen des Missbrauchs von Notrufen.
Kurz vor 19 Uhr befand sich die Schweizer Familie laut Bundespolizei am Gleis 28 des Hauptbahnhofes und stieg in den abfahrbereiten ECE nach Zürich. Die Mutter, 50, und die 17-jährige Tochter stiegen jedoch noch einmal aus. Als beide noch auf dem Bahnsteig standen, fuhr der Zug los. Der Vater, der sich mit dem 13-jährigen Sohn im Zug befand, sah seine Frau und seine Tochter auf dem Bahnsteig stehen und betätigte die Notentriegelung der Tür, die sich daraufhin während der Fahrt öffnete.
Ein Mitarbeiter der Bahnsteigaufsicht beobachtete den Vorfall und initiierte durch Mitteilung an den Fahrdienstleiter eine Schnellbremsung durch den Triebfahrzeugführer. Eine Streife der Bundespolizei nahm die Familie mit zur Wache. Der Zug startete wegen des Vorfalls mit 30 Minuten Verspätung.