Innenstadt:Wer bekommt wie viel Platz am Thomas-Wimmer-Ring?

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Bald wieder Baustelle: Der Thomas-Wimmer-Ring, hier im Sommer 2019. (Foto: Stephan Rumpf)
  • Der Planungsausschuss des Stadtrats hat über die künftige Verkehrsführung am Thomas-Wimmer-Ring diskutiert.
  • Einige offene Fragen soll das Planungsreferat bis zur Vollversammlung in der kommenden Woche klären.
  • Zum Beispiel die Frage, was die Stadt dem privaten Investor zahlt, der die neue Tiefgarage unter dem Altstadtring baut.

Von Sebastian Krass

Bleiben Rettungskräfte im Stau stecken, wenn der Thomas-Wimmer-Ring teilweise nur noch eine Autospur hat? Geht es doch mit zwei Spuren? Müssen dann vier Bäume gefällt werden, und wie schlimm wäre das eigentlich? Und was muss die Stadt dem privaten Investor, der die neue Tiefgarage unter dem Altstadtring baut, eigentlich zahlen? Der Planungsausschuss des Stadtrats hat am Mittwoch über die künftige Verkehrsführung an dieser prominenten Stelle in der Innenstadt diskutiert und dabei Fragen identifiziert, die das Planungsreferat bis zur Vollversammlung in der kommenden Woche klären soll.

Die Verwaltung hatte den Ausschuss kurzfristig gebeten, über neue Pläne zur Verkehrsführung zu entscheiden, damit die Oberfläche nach Fertigstellung der Tiefgarage gleich so gestaltet wird, dass sie dem Bürgerbegehren zum Altstadt-Radlring gerecht wird. Stadtbaurätin Elisabeth Merk plädiert in der Vorlage dafür, die bestehenden fünf Autospuren auf drei zu reduzieren, um mehr Platz für Radler zu schaffen.

Verkehrsplanung
:Neue Pläne für den Thomas-Wimmer-Ring

Nach Ende der Bauarbeiten müssen Autofahrer womöglich mit drei statt der geplanten fünf Fahrstreifen auskommen - dafür soll der Radverkehr ungehindert fließen können. CSU und SPD reagieren skeptisch.

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Zwei statt drei Spuren würden künftig zum Isartor führen. In Richtung Maximilianstraße soll es nur noch eine sein. Das sei nötig, um Konflikte zwischen Radlern und Autos, die aus der Garage kommen, zu vermeiden - und um 100 Quadratmeter Grünfläche mit vier Bäumen zu schützen, für die es keine Ausgleichsfläche gebe. Zudem betont das Referat, dass die Sache eile, da die Straße dieses Jahr fertig werden soll. Eventuelle Baumfällungen seien auch nur noch bis Ende Februar erlaubt.

Für die Stadträte Hans Podiuk (CSU) und Richard Progl (Bayernpartei) sind die Pläne inakzeptabel. Es entstehe eine neue Dauerstaustelle. Progl brachte zudem das Argument auf, dass dadurch Rettungskräfte behindert würden. Podiuk betonte, es brauche auch auf der Ostseite zwei Spuren. Wenn dafür Bäume weichen müssten, "kriegt man es hin, die woanders neu zu pflanzen". Zudem will er wissen, welche zusätzlichen Kosten der Stadt durch die Neuplanung entstehen.

Paul Bickelbacher (Grüne) hingegen ist sicher, dass es "auch mit drei Autospuren funktionieren wird", denn durch den bereits beschlossenen Umbau von Ludwigsbrücke und Zweibrückenstraße werde der Autoverkehr ohnehin weniger. Johann Sauerer (ÖDP) sagte, dass eine Verkehrswende nur mit einer "Umverteilung der Straßenräume funktionieren kann".

Jens Röver (SPD) bat das Referat, noch einmal zu prüfen, wie zwei Spuren erhalten werden könnten, auch "weil dort künftig ÖPNV-Busse fahren werden und die nicht ausgebremst werden dürfen". Michael Mattar (FDP) sagte, seine Fraktion sei "hin- und hergerissen" zwischen den Varianten mit ein oder zwei Spuren. Er bat, die Entscheidung in der Vollversammlung zu vertagen, was der Ausschuss letztlich einstimmig beschloss.

© SZ vom 16.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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