Swing-Gala:München swingt wieder

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Feiert seine Premiere bei "München swingt": der Sänger und Gitarrist Peter Fessler. (Foto: Gregor Schäfer)

Der beliebte Traditional-Jazz-Abend zieht nach langer Pause in der Muffathalle ein.

Von Oliver Hochkeppel

Drei Jahre lang ist es ausgefallen, und die Fans des klassischen Jazz waren damit eines der für sie wichtigsten Ereignisses des Münchner Konzertkalenders beraubt. Jetzt heißt es endlich wieder "München swingt", zum 17. Mal geht das von Peter Wortmann gegründete, nach dessen Tod vom Trompeter Heinz Dauhrer fortgeführte Format über die Bühne - und zwar erstmals über die der Muffathalle. Dort geben sich wieder all die hiesigen Musiker ein Stelldichein, die sich der swingboppenden Jazz-Tradition verschrieben haben.

Eröffnet wird der Abend von Dauhrers Wine & Roses Swing Orchestra, mit zwei grandiosen Jazz-Ladies in erster Reihe. Einmal Münchens Saxofon-Queen Carolyn Breuer, deren Repertoire vom klassischen Jazz über Folk und Pop bis zu modernen Eigenkompositionen reicht. Zum anderen darf man sich auf ein Wiedersehen mit der großartigen Titilayo Adedokun freuen. Die Sängerin (und ehemalige Schönheitskönigin) aus Nashville hat auf Opern- und Musicalbühnen ebenso geglänzt wie in den Jazzclubs, sie hat auch schon in früheren Ausgaben das "München swingt"-Publikum verzaubert.

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Anschließend lässt Tizian Jost, nicht nur als langjähriger Professor eine Eminenz unter Münchens Jazzpianisten, mit seinem Trio unter dem Titel "Brazilian Affairs" seiner auch am Vibrafon ausgelebten Liebe zur brasilianischen Musik freien Lauf. Erstmals trifft er dabei auf Peter Fessler, der damit gleichzeitig sein Debüt bei "München swingt" gibt. Und dessen besondere Liebe sehr früh ebenfalls dem Latin-Jazz galt. Der heute in Berlin lebende Sänger und Gitarrist, der noch zu Studiumszeiten mit "New York - Rio - Tokio" einen Pop-Welthit hatte, hat aus der Kombination von Stimme und Gitarre einen ureigenen Scat-Stil entwickelt, den er scherzhaft "Fesperanto" nennt. Dank der Mischung aus Individualstil, Vier-Oktaven-Stimmgewalt und außergewöhnlicher Bühnenpräsenz stand er schon mit Stars wie Al Jarreau, Randy Crawford oder Till Brönner auf der Bühne.

Seit Jahren ist Carolyn Breuer Münchens führende, in vielen Jazzstilen beheimatete Saxofonistin. (Foto: Jan Scheffner)

Ins große Finale geht es dann mit dem "bayerischen Benny Goodman": Der Klarinettist Bernhard Ullrich, in vielen einschlägigen Bigbands zuhause und zuletzt auch Solist und musikalischer Leiter des Hugo Strasser Orchesters, erweist mit seinem Swing Orchestra einem der Größten des Genres seine Reverenz, "playing the music of Count Basie". Sein idealer Stargast dabei ist Schlagzeuglegende Pete York. Hatte den doch als Bub die Musik Count Basies im Radio dazu bewegt, Musiker werden zu wollen. Bis heute blieb er diesem Jazz treu - Basies "Cute" etwa gehört zu seinem festen Repertoire -, selbst wenn seine Karriere ihn etwa bei der Spencer Davis Group oder Helge Schneider auch in andere Genres führte.

17. München swingt, Sa., 4. März, 20 Uhr, Muffathalle, Zellstr. 4, www.muenchenswingt.de

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