Statt Feuerwerk:München plant riesige Licht- oder Lasershow zu Silvester

Lesezeit: 2 Min.

Mit einer Licht- und Lasershow (wie hier in Innsbruck) will der Wirtschaftsreferent an Silvester auch Touristen anlocken. (Foto: imago images/Zeitungsfoto.at)

Der Wirtschaftsreferent will für den Jahreswechsel 2024/2025 ein "zentrales Spektakel", bei dem auch Drohnen zum Einsatz kommen könnten. Für dieses Jahr gibt es erneut spezielle Regeln für Böller und Raketen innerhalb des Mittleren Rings.

Von Heiner Effern

Das Silvesterfeuerwerk, das viele Münchnerinnen und Münchner jedes Jahr abbrennen, könnte zum Jahreswechsel 2024/2025 städtische Konkurrenz erhalten. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) schlägt dem Stadtrat am Dienstag vor, als "zentrales Spektakel" künftig eine Licht- oder Lasershow zu veranstalten, bei der auch Drohnen zum Einsatz kommen könnten. Die Koalition zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen, will jedoch sicherstellen, dass im Gegenzug das klassische Abbrennen von Böllern und Raketen reduziert wird.

An zentralen Plätzen in der Altstadt war Feuerwerk schon in den vergangenen Jahren verboten. Daran wird sich nach Auskunft des Kreisverwaltungsreferats (KVR) nichts ändern. Damit dürfen auch in der kommenden Silvesternacht auf dem Marienplatz und in der Fußgängerzone bis hinauf zum Stachus sowie auf dem Viktualienmarkt keine Raketen und keine Böller gezündet werden. Das KVR führt vor allem Sicherheitsgründe dafür an. Innerhalb des Mittleren Rings sind Böller sogar komplett untersagt, Raketen oder Fontänen sind erlaubt.

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Wirtschaftsreferent Baumgärtner will die Lichtshow an Silvester in eine größere Kunst-Aktion einbinden, die vor dem Jahreswechsel beginnen und darüber hinaus andauern könnte. Als Beispiel führt er in der Beschlussvorlage für den Stadtrat die Arbeiten der Videokünstlerin Betty Mü an, die im Winter 2020/2021 unter dem Titel "Das Kunstareal verbindet" den Königsplatz und die Pinakotheken als Abspielflächen für Licht- und Videokunst nutzte. Ein Pilotprojekt nach diesem Vorbild würde speziell von den Tourismusanbietern gewünscht, damit sie auch in der Zeit nach den Christkindlmärkten mit einer besonderen Attraktion Besucher anlocken könnten, erklärte der Wirtschaftsreferent.

"Man darf nicht immer nur reden, man muss jetzt einfach mal etwas ausprobieren", sagte Baumgärtner im Vorfeld der Sitzung. Der Rathauskoalition bleiben seine Vorschläge zu vage, sie will ihn vor einer möglichen Genehmigung noch Hausaufgaben erledigen lassen. "Eine sehr schöne und zukunftsweisende Idee" sei die Licht- oder Drohnenshow an Silvester, sagte SPD-Fraktionschefin Anne Hübner, nur führe der Wirtschaftsreferent nicht konkret aus, was die Lichtshow konkret ersetzen oder verbessern soll. Sprich: was an privatem Feuerwerk dafür wegfiele.

Weniger Müll als im Vorjahr räumte die Straßenreinigung am Neujahrstag in München weg. (Foto: Sachelle Babbar/Imago)

In Silvesternächten steigt durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern der Feinstaubgehalt der Luft drastisch an. Das stört Grün-Rot schon länger. Auch die Grünen wollen deshalb genauer wissen, welchen "positiven Effekt auf Gesundheits- und Umweltschutz" die zentrale Silvestershow haben könnte. Das soll Baumgärtner nun mit dem KVR bis zu einer der nächsten Sitzungen im kommenden Jahr abklären. Ein flächendeckendes Feuerwerks-Verbot gibt die Gesetzeslage nicht her, weshalb die Verwaltung einen Vorschlag ausarbeiten soll, wie eine zentrale Lichtshow eine Verminderung bewirken könnte.

Die CSU will eine solche Verbesserung aber nicht durch neue Regeln oder Vorschriften erreichen, sondern mit der Lichtshow an Silvester "einen Anreiz schaffen, dass die Münchner auf ihr eigenes Feuerwerk verzichten", sagte der Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl. Diskutiert würden Verbote immer wieder, lieber solle die Stadt aber eine Alternative anbieten. Deshalb habe seine Fraktion den Antrag für eine moderne Lichtshow eingebracht.

Auch bei der längerfristigen Kunst-Aktion gibt es noch Dissens zwischen der CSU mit ihrem Wirtschaftsreferenten und der Rathausmehrheit. Etwa eine Million Euro soll die Licht- und Laser-Show inklusive Silvesterhöhepunkt pro Jahr kosten. Für Grüne und SPD ist das angesichts der knappen Haushaltslage momentan kaum zu stemmen. Deshalb wollen sie Baumgärtner am Dienstag den Auftrag mitgeben, Sponsoren für das gewünschte Lichtspektakel in der dunklen Zeit zu suchen.

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