Nur eine Woche hatten die Schulen und Kitas nach den Osterferien geöffnet - in der kommenden Woche werden sie nun wieder schließen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag in München mit einem Wert von 158,5 deutlich über der kritischen Marke von 100, und damit ist klar: Die Kitas stellen auf Notbetrieb um, die meisten Schüler lernen wieder im Distanzunterricht. In die Schule gehen dürfen nur noch die Viertklässler, die Schüler der elften Klassen an Gymnasien und Fachoberschulen und Schüler, die in diesem Sommer ihren Abschluss machen.
In vielen Einrichtungen wird es auch diesmal eine Notbetreuung geben. Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen können, sollen das tun. Nur Eltern, die eine Betreuung anderweitig nicht sicherstellen können, sollen ihre Kinder in die Kita oder Schule bringen. Das war auch beim letzten Mal im Januar und Februar so. Und trotzdem war damals keine einzige Münchner Kita geschlossen, waren viele Kitas sogar ziemlich voll. Fast im Normalbetrieb, so hatten es Einrichtungsleiterinnen und Erzieherinnen erzählt.
Corona-Notbremse:Was in München ab heute gilt
Nachdem die Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen über dem Inzidenzwert von 100 lag, gelten von Mittwoch an verschärfte Regeln. Ein Überblick.
Welche Folgen das geplante neue Bundesinfektionsschutzgesetz, das bundesweit einheitliche Maßnahmen vorsieht, für München hat, ist noch unklar. Schulen sollen demnach erst ab einem Inzidenzwert von 200 in den Distanzunterricht wechseln. In der kommenden Woche soll das Gesetz Bundestag und Bundesrat passieren. Ein Sprecher des bayerischen Kultusministeriums sagte, für die kommende Woche gelte die Zahl 100 als Grenzwert. Das bayerische Kabinett habe die aktuelle Infektionsschutzmaßnahmenverordnung bis zum 9. Mai verlängert. Sollte die Änderung des Bundesinfektionsschutzgesetzes früher in Kraft treten, werde die bayerische Verordnung entsprechend angepasst. Ob Bayern sich dann nach dem neuen Grenzwert 200 oder nach dem derzeitigen Grenzwert von 100 richte, das sei eine politische Entscheidung, dazu könne man noch nichts sagen, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Freitag.
Auch an den Münchner Schulen hatten sich in dieser Woche alle Schüler getestet, zwei Mal die Woche. Nur wer sich testen ließ oder eine Bestätigung über ein negatives Testergebnis mitbrachte, durfte in die Schule. Dem Gesundheitsamt wurden nach Auskunft eines Sprechers in dieser Woche bis zum Freitagmorgen 66 054 Selbsttests gemeldet. 68 von ihnen waren positiv, das entspricht 0,1 Prozent. Die Zahl der positiven PCR-Tests von Schülern und Lehrern lag bei 150. Der Sprecher weist darauf hin, dass diese Zahlen nicht verknüpft werden können. Denn bei der Meldung eines positiven PCR-Tests werde nicht angegeben, ob vorher ein positiver Selbsttest vorlag. Einzelne Klassen in drei Einrichtungen mussten diese Woche geschlossen werden.
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Ein Sprecher des Kultusministeriums teilte mit, dass am Freitag 0,15 Prozent aller bayerischen Schüler wegen eines positiven Covid-19-Testergebnisses nicht am Unterricht teilnahmen. Wo sich die Schüler getestet haben, ob in der Schule, beim Arzt oder in der Apotheke, und welche Art von Test - Selbsttest, PCR-Test oder Schnelltest - das Ergebnis lieferte, sei nicht klar. Auch in der kommenden Woche soll in den Münchner Schulen weiter getestet werden, sowohl in der Notbetreuung als auch bei Schülern, die in den Präsenzunterricht kommen. In den Kitas werden die Kinder nicht getestet, dort soll sich nur das Personal zwei Mal die Woche testen.
Unterdessen nimmt die Impfkampagne in München an Fahrt auf. Inzwischen werden jeden Tag zwischen 10 000 und 12 000 Menschen geimpft. Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte, das gebe ihm "Hoffnung, dass zeitnah alle Münchnerinnen und Münchner, die sich impfen lassen wollen, auch eine Erstimpfung bekommen haben".