Politiker auf dem Oktoberfest:Erster Solo-Auftritt für zu Guttenberg nach Trennung

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(Foto: API (c) Lara Nunn/Agency People Image)

Offiziell gilt das Oktoberfest als politikfreie Zone. Das hindert aktuelle und einstige Politikergrößen aber nicht daran, manche Showeinlage zu zeigen und kontroverse Botschaften abzusetzen.

Von René Hofmann

Von 2009 bis 2011 war er Bundesminister, zuletzt für die Landesverteidigung: Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg (CSU). Zum Start des Oktoberfestes wurde bekannt, dass er und seine Frau Stefanie (Boulevard-Titel "die deutschen Kennedys", nicht im Bild) sich schon vor einiger Zeit getrennt haben.

Am vorletzten Wiesn-Abend absolvierte er seinen ersten Solo-Auftritt nach der Trennung - im Schützenfestzelt, wo eine andere Showgröße ebenfalls einen Auftritt hatte: Schlager-Sänger Heino. Unter anderem in dessen Repertoire: "Layla" - "Sie ist schöner, jünger, geiler."

(Foto: Lara Nunn/Agency People Image)

Offenbar unverhofft war eine Begegnung von Markus Blume (CSU) am letzten Wiesn-Wochenende. "Wen man an einem Traumsonntag auf der Wiesn alles trifft", schrieb Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst nach dem Anstoßen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auf der Social-Media-Plattform Instagram. Für einen Politiker mit C im Parteinamen auffallend: Kretschmer trug Jeans, keine Lederhose.

(Foto: Instagram)

Am mittleren Wiesn-Wochenende fand der CSU-Parteitag in der Messe in Riem statt, auf dem Ministerpräsident Markus Söder (nicht im Bild) mit mehr als 96 Prozent im Beisein von CDU-Chef Friedrich Merz (ganz links im Bild) im Amt des Parteivorsitzenden bestätigt wurde. Den Abend ließen Friedrich Merz und seine Frau Charlotte Merz auf der Wiesn ausklingen, begleitet von der CSU-Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär und deren Mann Oliver Bär (im Bild von links nach rechts).

(Foto: Felix Hörhager/dpa)

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ließ sich ein Streifengang über das Festgelände ebenso wenig entgehen, wie ...

(Foto: Wolfgang Maria Weber/Imago)

... der einstige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, das Dirigieren im Marstall-Zelt. Der fünfmalige Mister Universe hat bereits Übung in der Disziplin. Auffallend an seinem diesjährigen Gastspiel aber war, dass er es mit einem Schlagzeugstock absolvierte.

(Foto: Michael Tinnefeld/Agency People Image)

Keine Politikgröße im engeren Sinne, aber eine Politikertochter, die ins Rampenlicht drängt: Selina Söder, Tochter von CSU-Chef Markus Söder, gab beim Almauftrieb in der Käfer-Schänke zusammen mit ihrem Freund Raphael Netz ihre gesellschaftliche Premiere, bei der sie auch gleich offensiv ihre Motive verriet - sie solle in nächster Zeit zur Marke aufgebaut werden.

(Foto: Michael Tinnefeld/Agency People Image)

Ist bereits eine Marke: ihr Vater Markus Söder (CSU, Zweiter von links). Vom Ministerpräsidenten sind von den ersten 17 Wiesn-Tagen allerdings wenige Wiesn-Auftritte dokumentiert: Beim Anzapfen, bevor Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD, rechts) den Schlegel mit zwei Schlägen ins Fass trieb, plädierte er dafür, dass die Mehrwertsteuer für die Gastronomie weiter reduziert bleiben solle. Eine astreine politische Forderung. Seit dem Trachten- und Schützenumzug wurde Söder auf Volksfesten in Moosburg gesehen, in Viereth-Trunstadt, in Weisbach, in Schwabmünchen, in Fürth, in Amberg und an einer Eisdiele in Bad Kissingen. Aber nicht mehr auf der Wiesn.

(Foto: Hannes Magerstaedt/Getty Images)

Über Unterstützung aus der Bundespolitik für die Landtagswahl am ersten Sonntag nach der Wiesn konnte sich beim Anzapfen SPD-Spitzenkandidat Florian von Brunn (rechts) freuen. Ihm eilte SPD-Parteichef Lars Klingbeil zur Seite, der beim FC Bayern im Verwaltungsbeirat sitzt, das Oktoberfest mag und deshalb schon seit einigen Jahren eine Lederhose sein Eigen nennt.

(Foto: René Hofmann)

Ebenfalls Wiesn-, Trachten- und Wahlkampf-erfahren ist Claudia Roth von den Grünen (Mitte), die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Über ihr Kommen freuten sich zum Auftakt Katrin Habenschaden (links), Zweite Bürgermeisterin der Stadt München, und Katharina Schulze, Fraktionschefin der Grünen im bayerischen Landtag.

(Foto: Michael Tinnefeld/Agency People Image)

Und dann war da noch Laura Dornheim, die Leiterin des IT-Referats der Stadt München, die beim Anzapfen politische Unruhe erzeugte, weil sie ein Bild mit Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger in den sozialen Medien veröffentlichte und dazu den Spruch: "Nächstes Jahr pack ich mir nen ,Nazi raus' Button ans Dirndl." Dafür gab es einen Verweis von SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter: Wiesn = politikfrei! Am finalen Wiesn-Wochenende meldete Dornheim allerdings bereits Vollzug. Button, Wäscheklammer-Spruch - alles bereits vorhanden. Die Wiesn 2024 kann kommen.

(Foto: Instagram)
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