Umfangreiche Sperrungen:Eisenbahnbrücke an der Lindwurmstraße wird neu gebaut

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Die Stadt beteiligt sich an dem Neubau mit rund 31 Millionen Euro, der Anteil der Deutschen Bahn beträgt knapp 14,7 Millionen Euro. (Foto: Robert Haas)

Die Arbeiten an der mehr als 100 Jahre alten Überführung sollen bis 2028 dauern. Worauf sich Fußgänger, Rad- und Autofahrer in der Zeit einstellen müssen.

Von Andreas Schubert

Ein markanter Lindwurm ziert das Jugendstil-Geländer der Eisenbahnbrücke an der Lindwurmstraße. Eine Zeit lang wird er nicht mehr zu sehen sein. Am kommenden Montag, 11. März, starten die ersten Arbeiten für den Abbruch und Neubau der mehr als 100 Jahre alten Überführung. Am 25. März beginnen dann die eigentlichen Bauarbeiten. Bis zu deren Abschluss kann der Autoverkehr zwischen Pocci- und Implerstraße nur noch stadtauswärts fließen. Der Fuß- und Radverkehr ist bis auf zwei Vollsperrungen nicht betroffen.

Die Brücke - aus Eisenbahnersicht eine Überführung, aus Autofahrer- oder Radlerperspektive eine Unterführung - ist so marode, dass sie schon seit 2017 mit Stahlträgern gestützt werden muss. Vergangenes Jahr hat der Stadtrat die Pläne für den Neubau final genehmigt. Die Stadt beteiligt sich an dem Neubau mit rund 31 Millionen Euro, der Anteil der Deutschen Bahn (DB) beträgt knapp 14,7 Millionen Euro.

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Dafür schafft die Stadt bei der Baumaßnahme aber auch gleich Platz für eine mögliche neue Trambahnlinie. Die Fahrbahn wird um 1,1 Meter tiefergelegt, um für die Durchfahrt eine sogenannte lichte Höhe von 4,5 Metern zu erreichen. Ob dann dereinst wirklich wieder eine Straßenbahn zwischen Lindwurmstraße und Harras rollt, ist offen. Die Möglichkeit dafür wollte sich die Stadt aber nicht verbauen.

Von 3. Juni bis einschließlich 8. Juli dieses Jahres sowie nächstes Jahr vom 24. Oktober bis 5. Dezember ist eine Vollsperrung der Passage für alle Verkehrsteilnehmer nötig.

Die nächstgelegenen empfohlenen Querungen der Bahngleise sind in der Radlkoferstraße und in der Thalkirchner Straße/Tumblingerstraße. Erstere ist über die Pfeuferstraße zu erreichen, nach der Brücke gelangt man über die Hans-Fischer- und Poccistraße wieder zur Lindwurmstraße. Zur Thalkirchner Straße kommt man etwa von der Impler- über die Oberländer- oder Valleystraße. Für eine weitläufige Umfahrung bietet sich etwa die Umleitung über die Schäftlarn- und Lagerhausstraße an, von der aus man über die Tumblinger- und Ruppertstraße wieder in Richtung Lindwurmstraße kommt.

Die letzten Arbeiten werden voraussichtlich im Sommer 2028 abgeschlossen

Die DB bietet während der Vollsperrung für die Fußgänger einen Shuttlebus an, um die Leute ringförmig auf die jeweils andere Brückenseite zu bringen. Die Bauarbeiten finden in der Regel tagsüber statt. Von 10. Mai bis 5. Juli 2024 sowie von 24. Oktober bis 5. Dezember 2025 muss jedoch teilweise auch nachts gearbeitet werden.

Die neue Eisenbahnbrücke soll 2025 in Betrieb gehen, sofern es nicht - wie so häufig an anderen DB-Baustellen - zu Verzögerungen kommt. Die letzten Arbeiten werden voraussichtlich im Sommer 2028 abgeschlossen. Das historische Brückengeländer wird derweil restauriert und später wieder an der Überführung angebracht.

Wann auch der Rest der Lindwurmstraße umgestaltet wird, ist noch offen. Bekanntermaßen sollen hier breite Rad- und Gehwege entstehen, dafür sollen jeweils eine Fahrspur pro Richtung und Parkplätze entfallen. Für das Gewerbe sollen neue Lieferzonen entstehen. Der Stadtrat könnte noch im Sommer den Umbau beschließen, das Baureferat würde dann die weiteren Planungen übernehmen.

Am Montag hatte das Mobilitätsreferat die Gewerbetreibenden der Lindwurmstraße zu einer Online-Infoveranstaltung eingeladen, bei der die Betroffenen auch Anregungen und Kritik äußern konnten. Mehr als 600 Einladungen hat die Stadt verteilt, nur gut 20 Teilnehmer haben sich am Chat beteiligt. Auf Youtube verfolgten rund 70 Zuschauer die Inforunde.

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