Leer gefegte Einkaufsstraßen, geräumte Schaufenster, verwaiste Restaurants - niemand hätte sich vor einem Jahr vorstellen können, wie die Münchner Innenstadt heute aussieht. Die Tristesse, die der Marienplatz gerade ausstrahlt, spiegelt sich auch in der düsteren Gemütslage von Christian Greiner, Vorstandschef der Ludwig Beck AG sowie Eigentümer des Bekleidungsunternehmens Rudolf Wöhrl. Greiner fragt sich immer banger, wann er seine Läden wieder aufschließen darf. "Ich glaube nicht, dass wir abwarten können, bis das Virus ganz besiegt ist, und es keine Geschäfte mehr gibt", sagt der Unternehmer. "Wer heute ein vernünftiges Hygienekonzept hat, der sollte wieder aufmachen dürfen."
Im Interview mit der SZ spricht Greiner über das Versagen der Politik, die schwindende Attraktivität von München und die Zukunft der Jogginghose. Womöglich ist es um das streitbare Kleidungsstück besser bestellt als um die Stadt. "Vielleicht leuchtet München weniger hell als manche denken", sagt der 41-Jährige, der beklagt, dass schon lange keine glanzvollen Projekte mehr wie der Olympiapark gebaut worden sind. Und so wird im Gespräch aus Greiners anfänglicher Trauer bald Wut - und der Wunsch sich zu wehren: Man müsse endlich andere Wege einschlagen als Brandbriefe zu schreiben. Er klagt jetzt vor Gericht.
DER TAG IN MÜNCHEN
"Sie werden für immer gezeichnet sein" Die Eltern des 14-Jährigen, der nachts in der Fürstenrieder Straße von einem Raser getötet wurde, sind zu traumatisiert für eine Aussage vor Gericht. Die übernimmt der Therapeut der Familie.
Brandwachen patrouillieren in Wohnheimen Bei einem Feuer in der Studentenstadt sind mehrere Menschen verletzt worden - nun liegen die Nerven bei den Verantwortlichen offenbar blank. Alle Unterkünfte werden derzeit überprüft, einige Häuser des Studentenwerks gelten als Sanierungsfälle.
Der "Schildbürgerstreich" hat ein Ende Auf die vier Zebrastreifen an der Kreuzung der Georgen- und der Tengstraße weisen jetzt nur noch 16 Schilder hin. 16 weitere Schilder wurden abgebaut.
MÜNCHEN ERLESEN
Nationalsozialismus:Die vergessenen Opfer
Während des Dritten Reichs wurden tausende Menschen in Gefängnissen wie Stadelheim hingerichtet. Über diese Schicksale wird bis heute noch zu wenig gesprochen, finden die Angehörigen. Das soll sich nun ändern.
Mode:"Das ist das Gute an Männern, dass sie in der Mode so pragmatisch sind"
Seit 30 Jahren schneidert Dieter Betz vermögenden Männern Anzüge auf den Leib. Jetzt, wo viele von ihnen im Home-Office sind, bietet er ihnen auch Jogginghosen an - von 1000 Euro an aufwärts.
MÜNCHEN ERLEBEN
Tipps aus der SZ-Redaktion:Münchens beste Eisdielen
Kürbiskernöl, Weißwurst, New York Cheese Cake: Manche Eisdielen setzen auf außergewöhnliche Sorten. Doch wo ist das Eis am leckersten? Elf subjektive Tipps aus der SZ-Redaktion.
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