München heute:Bilanz vom ersten Wochenende mit Alkoholverbot / Bauarbeiten für Altstadt-Radlring beginnen

Lesezeit: 2 min

Weiter erlaubt - wenn die Abstände stimmen: Ein Sonnenuntergangsschluck auf der Hackerbrücke. Von 23 Uhr an aber ist auch dort Alkohol jetzt erst mal tabu. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Mia Kamleitner

Manchmal muss einfach das richtige Wetter zum richtigen Zeitpunkt kommen: So ein richtig schön verregnetes Wochenende zum Beispiel kam in diesen Tagen für die Münchner Stadtpolitik zum perfekten Zeitpunkt. Ruhige Stadtplätze, nichts los in den Parks, kein buntes Treiben in lauwarmen Sommernächten. So fiel es nicht gerade schwer, das nächtliche Alkoholverbot in der Stadt einzuhalten - der Verkauf alkoholischer Getränke ist wegen steigender Coronafallzahlen zwischen 21 Uhr und sechs Uhr in der Früh verboten; ebenso das Konsumieren im öffentlichen Raum ab 23 Uhr.

Die meisten Münchnerinnen und Münchner werden unabhängig davon wohl kaum den Drang verspürt haben, bei dem Mistwetter am Wochenende ein kühles Helles an der Isar zu trinken. Sie hielten sich an die Regeln - erstmal. Die äußeren Umstände kamen der Stadtpolitik also zugute. Die Frage ist allerdings: Wie lange noch wird das akzeptiert? Einer ersten Klage einer Privatperson gegen das Trinkverbot wurde bereits am vergangenen Freitag vom Verwaltungsgericht München recht gegeben: "Das verfügte Alkoholkonsumverbot ist rechtswidrig und verletzt den Antragsteller in seinen Rechten", monierte das Gericht. Der eine Kläger hätte also am Wochenende an der Isar legal sein Bier trinken dürfen.

Doch was bedeutet das für den Rest der Stadt? Oberbürgermeister Reiter wollte sich dazu am Wochenende nicht äußern, er möchte zunächst die weitere Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs abwarten, teilte seine Sprecherin mit. Ein gefährliches Signal: Es kann diejenigen bestärken, die die unsinnige Mär verbreiten, Corona sei nur ein Vorwand für die Regierenden, um Grundrechte auszuhöhlen, kommentiert mein Kollege Kassian Stroh.

Nun warten wir also - auf das Gericht, auf den Oberbürgermeister und auf das Wetter in den kommenden Tagen. Zumindest wie letzteres sein wird, kann ich Ihnen schon einmal verraten. Das Wetter: Die neue Woche beginnt überwiegend wolkig. Schauer und Sonne wechseln sich bei Temperaturen um 16 Grad ab.

DER TAG IN MÜNCHEN

"PR-Desaster" für Hofpfisterei wegen Unterlassungserklärung Im Internet erntet die Firma Protest für ihr Vorgehen gegen einen kleinen Bäcker aus Reit im Winkl - denn der hatte es gewagt, ein Brot mit dem Namen "Sonnenkorn" anzubieten.

Bauarbeiten für Altstadt-Radlring beginnen An diesem Montag starten die Arbeiten für den ersten Abschnitt. In fünf Jahren soll dann alles fertig sein - ein ambitionierter Plan.

"Bergeswelt darf nicht zum Tummelplatz schamlosen Gelichters werden" Vor 100 Jahren wurde die Bergwacht gegründet, heute hat sie Tausende Mitglieder. Eine Ausstellung zeigt moderne Technik und unvergessene Pioniere.

MÜNCHEN ERLESEN

Flüchtlingsherbst 2015
:Die schaffen das

Sie flohen vor Krieg und Elend in ein Land, das ihnen völlig fremd war. Heute ist München ihre neue Heimat. Sieben Flüchtlinge erzählen, wie sie sich eine Zukunft erarbeitet haben.

Von Noah Drautzburg, Max Ferstl, Ana Maria Michel und Julian Thamm

SZ PlusUnterhaltung
:"Gerade in solchen Zeiten brauchen die Leute Humor"

Seit 1992 prägt Thomas Hermanns mit seinem Quatsch Comedy Club die deutsche Humorszene. Wie viele Witze über Corona pro Abend optimal sind und warum seine Gäste jetzt auch "Cluburlaub" und Riesenrad buchen können.

Interview von Oliver Hochkeppel

Zu den Landkreisen: Bad Tölz-Wolfratshausen | Dachau | Ebersberg | Erding | Freising | Fürstenfeldbruck | München | Starnberg

© SZ.de/mkam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: