Kleine Jungs sind sich doch oft sehr ähnlich. Rasen herum, spielen mit Baggern und wollen nur ab und zu kurz kuscheln. Da unterscheidet sich Otto aus Hellabrunn nicht von den Buben aus Harlaching oder Schwabing. Und dieser Otto, der an diesem Donnerstag ein Jahr alt wird und im Gegensatz zu den gleichaltrigen Stadtbewohnern nicht nur ein paar, sondern schon ein paar Hundert Kilo wiegt, feiert nun seinen ersten Geburtstag. Den begeht der kleine Asiatische Elefant aber auch nicht anders als alle anderen Tage in den vergangenen Wochen und Monaten.
Er wuchtet, rammt und rollt einen Baggerreifen durch die Gegend, rennt mit wippendem Rüssel zwischen den Beinen der Großen herum und lässt sich ab und zu von seinem Vater Gajendra knuddeln. Aber immer nur kurz, ehe Otto wieder losrennt und der Papa zwar noch versucht, ihn mit dem Rüssel am Schwanz festzuhalten, aber dem Erkundungsdrang des Sohnes dann doch nachgibt.
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Vor einem Jahr feierte sich der Zoo für diesen aus Marketing-Sicht wichtigen Nachwuchs. Natürlich sind auch Hausmäuse, Mhorr-Gazellen oder die gerade neu hinzugekommenen zwei jungen Mähnenwölfe als Neugeborene niedlich und dementsprechend ein Anreiz für Besucher. Aber in der Kategorie mit der größten Sogwirkung liegen nun einmal Eisbär, Pandabär und Elefant. Da wundert es nicht, dass man in Hellabrunn diesen Anlass jetzt nutzt, um mit einem seiner Hauptdarsteller zu werben.
Beim Elefantenhaus kann man sich mit einem Otto-Plakat fotografieren lassen, zudem wird es ein Video vom ersten Lebensjahr Ottos geben. Davon wird Otto selbst nicht viel mitbekommen. Schon eher vom Geschenkkorb, der ihm zum Geburtstag kredenzt wurde. Der enthält ausnahmsweise jede Menge Weintrauben und Brezen. Nicht nur bei den spielerischen, sondern auch bei den kulinarischen Vorlieben gibt es offenbar in München nachwuchsübergreifende Übereinstimmungen.
