Münchner Wohnen:Wohnungsbaukonzerne sollen zu Jahresbeginn fusionieren

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Armin Hagen und Doris Zoller managen die Fusion zum neuen Konzern "Münchner Wohnen". (Foto: Robert Haas)

Die Stadt hält am geplanten Zusammenschluss von Gewofag und GWG trotz des vakanten Chefpostens fest - und will damit 45 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren einsparen. Ob die Mieten weiter eingefroren bleiben, muss der Stadtrat entscheiden.

Von Anna Hoben

Die geplante Fusion der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag zur "Münchner Wohnen" soll wie geplant zum 1. Januar vollzogen werden - trotz der Abgänge von gleich zwei Geschäftsführern in diesem Jahr. Der bisherige und der weitere Weg zur Zusammenführung sollen dem Stadtrat in der Vollversammlung am kommenden Mittwoch vorgelegt werden. Das Datum sei "voll und ganz haltbar", bekräftigte Bürgermeisterin Verena Dietl am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Sie wies erneut auf die "Synergieeffekte" hin, die die Fusion mit sich bringe. So spare man dadurch in den nächsten drei Jahren gut 45 Millionen Euro ein.

Den größten Anteil machten dabei als Einmaleffekt mit 29,3 Millionen Euro die Personalkosten aus, sagte Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Dies beziehe sich allerdings nur darauf, dass der bislang von den Gesellschaften für die Zukunft geplante Stellenaufbau reduziert werde, erklärte Armin Hagen, Interimsgeschäftsführer der GWG. Niemand werde seinen Job verlieren. Auf 9,6 Millionen Euro schätzt die Stadt die Einsparungen durch die Neuorganisation von Krediten; auf 5,5 Millionen Euro jene im IT-Bereich.

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Kosten sind bei der Fusion bislang freilich auch angefallen: Fünf Millionen hatte die Politik dafür eingeplant, 2,8 Millionen sind bereits für externe Leistungen verbraucht worden. Sie sei überzeugt, dass der Rest gar nicht mehr gebraucht werde, sagte Dietl, sondern dass die künftige Münchner Wohnen es "aus eigener Kraft mit ihrer Expertise" schaffen werde.

Vor allem soll der künftige Großkonzern schlagkräftiger beim Neubau von Wohnungen werden: 2000 pro Jahr hat die Rathauskoalition als Ziel ausgegeben. Während Bürgermeisterin Dietl sich zuletzt zuversichtlich geäußert hatte, dass dieses Ziel bald erreicht werden könnte, wirkten Stadtbaurätin Merk, Gewofag-Geschäftsführerin Doris Zoller und GWG-Interimschef Armin Hagen am Mittwoch etwas verhaltener. Es komme da vor allem auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an, sagte Hagen.

Zu Jahresbeginn also sollen die beiden Gesellschaften mit 500 (GWG) und 580 Vollzeitstellen (Gewofag) zu einer verschmelzen. Ungefähr 70 000 Wohnungen wird der neue Konzern haben, der dann zu den größten Wohnungsbaugesellschaften in Deutschland zählt. Interimschefin Doris Zoller und Christian Müller, der zum 1. Dezember als Geschäftsführer bei der Gewofag anfängt, sollen nach dem Abgang des Kurzzeit-Chefs Andreas Lehner das Unternehmen in die Fusion führen.

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GWG-Interimschef Hagen wird bei der Münchner Wohnen die Funktion des kaufmännischen Prokuristen übernehmen, diese hatte er früher auch bei der GWG innegehabt. Es sei sein Wunsch gewesen, einen Schritt zurückzutreten, sagte Dietl; Hagen selbst sagte, er sei ein "sehr guter zweiter Mann". Voraussichtlich wird der Aufsichtsrat im neuen Jahr erneut auf die Suche nach einer oder einem CEO gehen. Eine Entscheidung darüber will das Gremium Ende November treffen.

Noch mehr als Personalien an der Spitze des Konzerns dürfte die Mieterinnen und Mieter der künftigen Münchner Wohnen interessieren, wie es mit ihren Mietzahlungen weitergeht. Denn seit 2019 und noch bis 2024 gilt für die städtischen Wohnungen ein Mietenstopp. Was daraus werden soll, auch darüber wird im Stadtrat am kommenden Mittwoch diskutiert. Die SPD will den Mietenstopp pauschal verlängern, Kritik kommt aus der Opposition.

Die Fraktion Die Linke/Die Partei hat nun ein eigenes Konzept vorgestellt. So soll der Mietenstopp bis Ende 2026 verlängert werden. Dies sei wichtig "unter den aktuellen Entwicklungen bei der Inflation und bei den hohen Energiepreisen der Stadtwerke München", heißt es in der Begründung eines Dringlichkeitsantrages für die Vollversammlung.

Gleichzeitig sieht der Vorschlag vor, das Konzept Soziale Mietobergrenzen (KSM) um mehrere Punkte weiterzuentwickeln, die dann von Januar 2027 an gelten sollen: So sollen Mieter etwa nicht mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Bruttowarmmiete ausgeben müssen. Für niedrige und mittlere Einkommen soll es keine Mieterhöhungen geben. Für einen Ein-Personen-Haushalt etwa soll dabei als Richtwert ein Brutto-Jahresgehalt von 40 000 Euro gelten.

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