Corona-Pandemie:München reißt Inzidenzwert von 200

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Der Weihnachtsmarkt am Marienplatz fällt dieses Jahr aus. Trotzdem steigt die Sieben-Tage-Inzidenz. (Foto: Robert Haas)

Das Robert-Koch-Institut meldet eine Sieben-Tage-Inzidenz von 202,1. Bleibt der Wert so hoch, gibt es von morgen an in der Stadt für alle älteren Schüler Distanzunterricht - und eine verschärfte Ausgangsbeschränkung in der Nacht.

Von Kassian Stroh

Weil in der Stadt die Infektionszahlen deutlich gestiegen sind, könnten in München voraussichtlich von Mittwoch an deutlich strengere Corona-Regeln gelten. Unter anderem müssen dann alle älteren Schüler zu Hause bleiben, wo sie digitalen Fernunterricht bekommen sollen. In der Nacht wird fortan eine strengere Ausgangsbeschränkung gelten.

Am Dienstagmorgen meldete das Robert-Koch-Institut für München eine Sieben-Tage-Inzidenz von 202,1. Damit ist der Wert von 200 überschritten. Von dieser Schwelle an will die Staatsregierung schärfere Einschränkungen verhängen. Diese Pläne hat das Kabinett am Sonntag beschlossen, heute Nachmittag soll darüber der Landtag abstimmen. Seine Zustimmung gilt als sicher, dann werden die neuen Regeln in der Nacht zum Mittwoch um 0 Uhr in Kraft treten - auch in München, sofern hier die Zahlen nicht wieder sinken.

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Für Kommunen mit einem Inzidenzwert von mehr als 200 ist dann nicht nur ein genereller Distanzunterricht ab der achten Klasse vorgeschrieben (mit Ausnahme der Abschlussklassen und Förderschulen). Dann tritt auch eine "erweiterte Ausgangssperre" in Kraft, wie das die Staatsregierung nennt. Zwischen 21 Uhr und 5 Uhr früh dürften die Münchner ihre Wohnung somit nur aus einem der folgenden Gründe verlassen: Wenn sie in die Arbeit gehen, in medizinischen Notfällen, um ihre Haustiere zu versorgen, um "unterstützungsbedürftigen Personen und Minderjährigen" zu helfen oder ihr Sorge- oder Umgangsrecht wahrzunehmen, um Sterbende zu begleiten - oder aus "ähnlich gewichtigen und unabweisbaren Gründen". Bei einem Inzidenzwert von 200 darf es auch keinen Unterricht mehr in Musik- und Fahrschulen geben - zumindest nicht in Präsenzform.

In München lag die Sieben-Tage-Inzidenz schon einmal für etwa eine Woche über der Marke von 200 - und zwar zwischen dem 9. und dem 17. November, wie die Statistiken der Stadt zeigen. Seitdem pendelte der Wert zwischen 170 und 200, obwohl seit Anfang November in ganz Bayern ein Teil-Lockdown gilt. Der Inzidenzwert beschreibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche, umgerechnet auf 100 000 Einwohner.

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