Champions-League-Finale:Wie und wo in München gefeiert werden darf

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Ansammlungen von Fans oder einen eventuell entstehenden Autokorso werde man begleiten und "mit Augenmaß" kontrollieren, teilt die Polizei mit (Archivbild). (Foto: dpa)

Das diesjährige Finale der Champions League wird ungewohnt, nicht nur im Stadion, auch auf den Straßen und in den Gaststätten. Doch ganz verzichten muss am Sonntagabend niemand.

Von Ramona Dinauer und Thomas Schmidt

Der FC Bayern steht im Finale der Champions League: normalerweise der perfekte Anlass für kollektive Ekstase - oder eben kollektives Leid. In jedem Fall aber ein wunderbarer Grund, Freund und Fremd um den Hals zu fallen und an die Brust zu drücken. Doch in diesem Jahr ist alles anders, auch beim Fußball: Abstand ist angesagt. Anders als im Vorjahr wird das Endspiel am Sonntagabend gegen Paris Saint-Germain im frei empfangbaren Fernsehen übertragen - nämlich im ZDF -, aber natürlich werden viele Bayernfans trotzdem in der Öffentlichkeit und in Gesellschaft feiern wollen. Die Polizei verweist deswegen, bei aller Vorfreude, auf den geltenden Infektionsschutz.

Ansammlungen von Fans oder einen eventuell entstehenden Autokorso werde man begleiten und "mit Augenmaß" kontrollieren, teilt das Präsidium mit. Besonders in der Leopoldstraße und der Innenstadt werden am Sonntagabend zusätzliche Einsatzkräfte Präsenz zeigen. Vor dem Spiel will die Polizei zudem "im Hinblick auf die Einhaltung des Infektionsschutzes" Gespräche mit Gaststättenbetreibern führen. Man sei "gut vorbereitet".

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Auch das Kreisverwaltungsreferat - als Behörde für Ordnung und Sicherheit in der Stadt zuständig - warnt vor allzu viel Ausgelassenheit: "Sollte es am Sonntag Grund zum Jubel geben, gilt leider noch immer: große Feiern auf öffentlichem Grund sind wegen Corona nicht möglich." Wirte, die Fernseher oder kleine Leinwände haben, könnten das Spiel natürlich zeigen, auch draußen auf Freischankflächen und in Biergärten. "Wichtig ist, dass der Mindestabstand zwischen den Gästen eingehalten wird und dass wo erforderlich eine Maske getragen wird." Entlang der Feiermeile Leopold- und Ludwigstraße habe man Wirte "sensibilisiert", dass sie keinen Alkohol an "erkennbar Betrunkene" ausschenken. "Solange es keinen Impfstoff gibt, sind Vernunft und Verantwortungsgefühl das beste Mittel gegen Corona", betont ein Sprecher der Behörde.

Bei aller gebotenen Zurückhaltung gibt es natürlich trotzdem einige Alternativen für Menschen, die die Anspannung nicht in der Einsamkeit des heimischen Wohnzimmers ertragen wollen. Zum Beispiel zeigt das Freiluftkino am Olympiasee das Finale auf der großen Leinwand. Die Liegestühle davor halten akkurat Abstand, das Sicherheits- und Hygienekonzept ist erprobt, die Tickets zu zehn Euro längst ausverkauft. "Wir freuen uns total", sagt Veranstalter Patrick Diesing, "das wird ein Erlebnis."

Nicht nur das Open-air-Kino im Olympiapark ist bereits ausverkauft, dasselbe gilt auch für viele andere Locations. So auch für das "35 Millimeter" im Mathäser, auf dessen Internetseite sogar die flehentliche Aufforderung steht: "Seht bitte von weiteren Anrufen ab." Im Backstage indes kann man noch versuchen, einen Platz zu ergattern. Einige Bereiche des Kulturzentrums, wo das Spiel gezeigt wird, sind bereits ausverkauft, aber nicht alle - zumindest am Freitagnachmittag waren auf der Internetseite des Backstage durchaus noch Karten zu haben.

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Selbstverständlich gibt es in der Stadt unzählige Bars und Kneipen, die das Champions-League-Finale zeigen werden, vom Hard Rock Café am Platzl über die Isarpost an der Sonnenstraße, vom Augustiner Bürgerheim im Westend bis Zum Stiftl im Tal, vom Substanz an der Ruppertstraße - da sind dann auch die Kontrolleure vom KVR nicht weit - bis zur Champions Sportsbar in Schwabing. Und, wer weiß, womöglich wird das Spiel sogar in Giesing gezeigt. Grundsätzlich ist es überall ratsam zu reservieren, wo das noch möglich ist.

Wer partout kein Tischlein und keinen Barhocker mehr findet, dem bleibt nur noch der Blick in Richtung Olympiaturm. Der wird nämlich, so hat es die Stadt entschieden, zur Feier des Anlasses rot angestrahlt. Warum? Die offizielle Begründung liefert die Pressestelle der Stadt: Das Spiel findet im Lissaboner Estádio da Luz statt, zu deutsch: Stadion des Lichts. "Deshalb wird an diesem Wochenende jeweils am Samstag und Sonntag nach Einbruch der Dunkelheit der Olympiaturm rot angestrahlt." Mit stromsparenden LED-Scheinwerfern, betont die Stadt. Dann kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.

© SZ vom 22.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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