Gastro-News aus München:Der Keller ist da, der Starkoch ist weg

Lesezeit: 2 min

Das Milchhäusl ist zurück am alten Platz - jetzt auch mit Keller. (Foto: Florian Peljak)

Das Milchhäusl steht wieder an seinem alten Platz im Englischen Garten, das Drei-Sterne-Restaurant Überfahrt ändert seine Küche nach dem Skandal um Christian Jürgens und ein Münchner kann Koch des Jahres werden.

Von Franz Kotteder

Das Milchhäusl an der Königinstraße beim Englischen Garten hat seit 1896 eine bewegte Geschichte hinter sich. Es war mal ein Geräteschuppen und in den Siebzigerjahren ein Treffpunkt für Schwabinger Clochards, "immer ungepflegt und mit wundernswertem Publikum", wie es auf der Homepage so schön heißt. 2003 wurde es saniert und ist seither ein hübsches Tagescafé und ein Biergarten mit einem rein biologischen Angebot, was anfangs noch ziemlich neu war.

Ungewöhnlich war auch, dass das Häusl im Oktober einfach mal die Fliege machte: Es wurde per Kran um etwa 50 Meter versetzt - damit man am gewohnten Platz einen Keller bauen konnte. Der war notwendig, weil die Lagerflächen für den Kiosk längst nicht mehr ausreichten. Seit ein paar Wochen ist der Keller fertig, und der Kran hat das Häusl Ende April wieder an seinen alten Standort gewuchtet. Jetzt ist es an Sonnentagen, wo man im Park über die dicht an dicht liegenden Sonnenbadenden förmlich drübersteigen muss, eine der letzten Oasen der, nun ja: Ruhe (Milchhäusl, Königinstraße 6, täglich 10 - 22 Uhr, Telefon 45 24 84 30, www.milchhaeusl.bio ).

Pop-up-Restaurant am Tegernsee

Noch ganz unklar ist die Zukunft eines Ausflugslokals für reiche Münchner am Tegernsee: dem Drei-Sterne-Restaurant Überfahrt. Nachdem äußerst merkwürdige Verhaltensweisen ("wundernswert" wäre entschieden zu schwach dafür) des bisherigen Küchenchefs Christian Jürgens bekannt wurden, hat sich das Seehotel Überfahrt von ihm getrennt.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Jürgens steht jetzt wohl am Ende seiner Karriere, meine Prognose geht in Richtung Privatkoch in Katar oder bei einem russischen Oligarchen. Am Tegernsee springt erst einmal der bekannte Berliner Crossover-Asiate The Duc Ngo ein, mit seinem Pop-up-Restaurant der gehobenen Fine-Dining-Klasse, Le Duc. Drei Sterne aber wird das kaum ergeben, und nachdem das Hotel auch noch kein Ende des Gastspiels angegeben hat, kann man davon ausgehen, dass die Suche nach einem Jürgens-Nachfolger noch nicht abgeschlossen ist.

Vielleicht wartet man ja auch auf einen ganz neuen Küchenstar? Zum Beispiel beim Wettbewerb "Koch des Jahres", der sich vor allem an die Spitzengastronomie richtet. Dort gibt es heuer auch einen Münchner in der Endausscheidung: Miguel Marques, Sous-Chef von Max Natmessnig im Restaurant Alois von Dallmayr. Er tritt am 13. November im Finale in Bonn an, zusammen mit vier weiteren Köchen und einer Köchin aus ganz Deutschland (Le Duc im Seehotel Überfahrt, Rottach-Egern, Überfahrtstraße 10, von 20. Juni an, dienstags bis samstags 18 - 22 Uhr, Reservierung unter Telefon 08022 66 90 und über die Homepage ).

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusTeatro Solln im Iberl
:Am "tutto bene" wird noch gearbeitet

Das Teatro Solln im Iberl ist manchmal hervorragend, manchmal fehlt den klassischen italienischen Gerichten aber der letzte Pfiff.

Von Gertrude Fein

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: