Gerade erst saß Ilija Trojanow beim Literaturfest München als großer Indien-Reisender und -Kenner auf dem Podium des Literaturhauses und ordnete unter anderem klug die Worte der Kollegin Arundhati Roy ein. Nun widmet sich ein Abend dort ganz seinem eigenen neuen Buch: "Tausend und ein Morgen" (S.Fischer) heißt der aktuelle Roman des vielfach ausgezeichneten Schriftstellers, der in Wien lebt.
Hinter dem Titel, der orientalische Fabulierlust anklingen lässt, verbirgt sich ein inhaltlich und ästhetisch ambitioniertes Science-Fiction-Experiment: Die Heldin des Romans ist eine sogenannte "Chronautin", sie kann - unterstützt von künstlicher Intelligenz - durch Zeit und Raum in die Vergangenheit reisen und dort nachträglich in den Gang der Dinge eingreifen. Das klingt utopisch - und ist auch so gedacht.
Ilija Trojanow, Lesung mit Live-Musik des "Ensemble Modern", Di.,19. Dez., 19 Uhr, Literaturhaus, Salvatorplatz, www.literaturhaus-muenchen.de