Jahresrückblick:Chronik von Mai bis August

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Abgeschnitten: Der Neubiberger Maibaum ist einem Kran im Weg. (Foto: Claus Schunk)

Wichtige und kuriose Ereignisse 2023 in Kürze.

Mai

Der Maibaum ist der Stolz einer Gemeinde und vor allem ihrer Burschen. In Neubiberg überragt der neue Mast mit etwas mehr als 34 Metern Höhe sogar den in der Nachbargemeinde Ottobrunn. Aber die Burschen müssen mit der Säge anrücken und die Spitze des Baums kappen, denn die ist einem Baukran auf der Rathausbaustelle im Weg. Und so wird der Stolz der Gemeinde gekürzt.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Hahn (CSU) erregt mit einem Besuch bei dem umstrittenen, erzkonservativen Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, Ron DeSantis, Aufsehen. Hahn ist mit den Parteikollegen Andreas Scheuer und Dorothee Bär nach Florida gereist. Der Ottobrunner rechtfertigt die Stippvisite bei DeSantis damit, dass Gesprächskanäle offen gehalten werden müssten - auch mit schwierigen Gesprächspartnern.

In der Gemeinde Haar wird ein Platz nach Gerhard Schmidt benannt. Schmidt war erster Leiter des Klinikums in der Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg und maßgeblich an der Aufarbeitung der in der ehemaligen Heil- und Nervenanstalt begangenen Verbrechen beteiligt. Der zentrale Platz des heutigen Isar-Amper-Klinikums trägt nun seinen Namen.

In Taufkirchen sollen Räume im Kultur- und Kongresszentrum nur noch an örtliche Vereine und Parteien für Veranstaltungen vergeben werden. Damit will die Gemeinde verhindern, dass sich die AfD, wie schon zweimal zuvor geschehen, einmieten kann.

Juni

Unterschleißheim hat endlich ein eigenes Stadtmuseum. (Foto: Robert Haas)

Nach vielen Jahren der Planung eröffnet das Unterschleißheimer Stadtmuseum. Das Museum der einwohnerstärksten Kommune im Landkreis München geht zurück auf eine Initiative des Gemeindearchivars Wolfgang Christoph, der bereits in den Siebzigerjahren begann, Artefakte zu sammeln. Jetzt können Besucher in eine komprimierte Ausstellung zur Stadtgeschichte eintauchen.

Ein 82-Jähriger aus Heilbronn ertrinkt bei einem Unfall im Deininger Weiher. Gemeinsam mit seiner 78-jährigen Partnerin ist er beim Baden und gerät in Not. Der angeforderte Rettungsdienst leitet noch Reanimierungsmaßnahmen am Ufer ein, diese aber bleiben erfolglos. Seine Lebensgefährtin überlebt.

Das Münchner Verwaltungsgericht stoppt den Kiesabbau zwischen Hohenbrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Die Kammer gibt damit dem Eilantrag eines Nachbarn des Muna-Geländes nach. Eine Genehmigung des Kiesabbaus auf dem Areal verstoße gegen das Rücksichtnahmegebot, so einer Sprecherin des Gerichts.

Juli

Zwischen Ottobrunn und Unterhaching gibt es Streit darüber, ob am Landschaftspark ein Gewerbegebiet entstehen soll. (Foto: Sebastian Gabriel)

Am Landschaftspark eskaliert der Streit um ein von der Gemeinde Ottobrunn geplantes Gewerbegebiet. Dort sollen den Plänen zufolge Bürotürme mit einer Höhe von 70 Metern sowie Platz für 8000 Arbeitsplätze entstehen. Die Gemeinde Unterhaching droht der Nachbarkommune mit einer Klage - auch weil sie Sorge um das Landschaftsbild hat.

Ein 62-Jähriger aus dem Landkreis München stürzt am Zahmen Kaiser in Tirol in den Tod. Er war von der Pyramidenspitze Richtung Kesselschneider unterwegs - eine der anspruchsvollsten Touren im Kaisergebirge. Seine Tochter meldet ihn am Tag danach als vermisst, Rettungskräfte entdecken in leblos im Gebirge.

An der Unterhachinger Grundschule wird versehentlich von einem Schüler der Amok-Notruf ausgelöst. Und der Notknopf funktioniert auch - allerdings nur im Hauptgebäude. Im Nebengebäude wird indes kein Alarm ausgelöst, was in der Schule und Gemeinde mit Schrecken zur Kenntnis genommen wird. Die Verwaltung von Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) verspricht Nachbesserung.

Den Münchnern gehen die Kennzeichen aus, deshalb wird in der Landeshauptstadt das Kennzeichen "MUC" eingeführt. Diesem Trend will der Landkreis München nicht folgen: Er bleibt weiterhin beim "M" - und den Kennzeichen "WOR" und "AIB", die hier auch erlaubt sind.

August

Volles Haus im Hachinger Stadion beim Testspiel des FC Bayern gegen die AS Monaco. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Beim Testspiel des FC Bayern München gegen die AS Monaco bevölkern 12 500 Zuschauer im ausverkauften Unterhachinger Stadion die Ränge - und unzählige Autos und Busse stehen an den Straßen drumherum. Es entsteht ein Verkehrschaos, Einfahrten werden zugeparkt, Rettungsdienste kommen nicht mehr durch. Im Rathaus gehen zahlreiche Beschwerden von Anwohnern ein.

Haars Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) ist der erste Rathauschef im Landkreis München, der das Gendern in der Außenkommunikation seiner Verwaltung untersagt. Intern aber, so Bukowski, dürfe weiter kommuniziert werden, wie jeder wolle.

Sechs Bürgermeister aus dem Landkreis München unterschreiben eine Petition an die Staatsregierung, die für Erleichterungen beim Bau von Windrädern wirbt - darunter sind mit Christian Fürst aus Schäftlarn und Peter Wagner aus Aying auch zwei CSU-Rathauschefs.

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