Porträt:Spätstarterin auf der Spitze

Lesezeit: 6 min

Wer sein Leben dem Tanz verschreibt, fängt früh an? Nicht so bei Patricia Pyrka, sie war 37, als sie die ersten Ballettstunden nahm. (Foto: Rolly Astrom)

Früher waren Eishockey, Kraft- und Konditionstraining ihr Ding, dann mit 37 Jahren hat die Münchnerin Patricia Pyrka das klassische Ballett für sich entdeckt. Heute, knapp zehn Jahre später, studiert sie in Toronto Tanzpädagogik. Die Vision der alleinerziehenden Mutter eines Sohnes, der im Rollstuhl sitzt: Sie will das Ballett für alle öffnen.

Von Jutta Czeguhn

"Misfits", das sind Menschen, die nirgendwo so ganz hineinpassen, die Neues wagen und deshalb zu Außenseitern werden. "Ballet Misfits" nennt Patricia Pyrka ihr Projekt, eine Plattform für alle, die "late to the party", also erst im Erwachsenenalter mit dem klassischen Ballett begonnen haben und wie sie die Vorstellung infrage stellen, dass diese Kunst - anders als etwa der zeitgenössische Tanz - ausschließlich reserviert sein soll für genormte junge, superflexible, superschlanke Körper. Im Ballett, davon ist die Münchnerin überzeugt, ist Platz für Menschen jeden Alters, für unterschiedliche Körpersilhouetten, Hautfarben, Hintergründe, Beeinträchtigungen. Patricia Pyrka ist gerade dabei, nach diesem Ideal zu leben, ein spannendes Experiment. Seit Sommer studiert die 46-Jährige in Toronto an Kanadas renommierter National Ballet School. Mit dabei ihr Teenager-Sohn, der im Rollstuhl sitzt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSchauspielerin Lisa Wagner im Porträt
:"Ich kann nichts dafür, ich bin einfach genial"

Als Schauspielerin geht Lisa Wagner gerne aufs Ganze. Beim Interview auch: Auf eine Partie Darts mit der Wahlmünchnerin aus Anlass der großartigen Serie "Die Wespe".

Von Bernhard Blöchl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: