Es ist eine Feier des Lebens und des Todes: Im mexikanischen Spielfilm "Tótem" begleitet ein siebenjähriges Mädchen die Vorbereitungen für ein besonderes Fest. Ihr Vater hat Geburtstag, allerdings ist er so krank, dass es vermutlich sein letzter sein wird. Während die Mutter noch unterwegs ist und die Tanten und Nichten mit Vorbereitungen beschäftigt sind, streift die kleine Sol durchs Haus. Sie hört die Gespräche der Erwachsenen mit, sieht die Katze, streichelt den Hund und beobachtet über Tapeten krabbelnde Ameisen oder in Topfpflanzen lebende Grashüpfer.
Auch eine Geisteraustreibung findet statt, eine Schamanin will mit einem brennenden Brötchen die bösen Geister im Haus vertreiben. Das ist lustig, in anderen Szenen ist der Film liebevoll, melancholisch oder sinnlich. "Tótem" lief im Februar im Wettbewerb der Berlinale und soll nächstes Jahr für Mexiko ins Oscar-Rennen um den besten fremdsprachigen Film gehen. In den deutschen Kinos startet Lila Avilés' Film Anfang November, am 16. Oktober kommt die Regisseurin nach München und stellt ihn dem Publikum im Theatiner Kino persönlich vor.
Tótem, MEX/DK/F 2023, Regie: Lila Avilés, Mo., 16. Okt., 20 Uhr, Theatiner , Theatinerstraße 32