Jugendgewalt:Polizei nimmt zehn Jugendliche fest

Die Polizei warnt vor Trickbetrug am Telefon. (Foto: Leonhard Simon)

Zwei Fälle beschäftigen die Ermittler: Eine Gruppe soll einen 14-Jährigen am Ostbahnhof bedroht haben - wegen einer gefälschten Gucci-Kappe. In Sendling wird ein Mann mit einer Flasche ins Gesicht geschlagen.

Die Jugendgewalt in München reißt nicht ab. Am Dienstagabend ist es wieder zu zwei neuen Fällen gekommen. Die Polizei nahm insgesamt zehn Tatverdächtige im Alter von 14 bis 18 Jahren vorläufig fest, einem elften sei zwar die Flucht gelungen, er sei aber namentlich ermittelt worden. Ein Großteil sei bereits polizeibekannt.

Wegen einer gefälschten Gucci-Baseballkappe im Wert von gerade einmal zehn Euro ermittelt die Polizei gegen sechs von ihnen wegen des Verdachts auf räuberische Erpressung. Sie sollen einem 14-Jährigen an einer Bushaltestelle am Ostbahnhof vorgeschlagen haben, die an seiner Bauchtasche befestigte Mütze zu tauschen.

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Als dieser abgelehnt habe, hätten sie ihn umkreist und mit Gewaltandrohungen so eingeschüchtert, dass er sich die Kappe abnehmen ließ. Die Polizei griff die Tatverdächtigen aus München und Freising am U-Bahnhof Max-Weber-Platz auf und fand bei ihnen auch die Baseballkappe.

Am selben Abend geriet eine Gruppe Jugendlicher in einem Supermarkt an der Plinganserstraße in Sendling mit einem 49-Jährigen in Streit. Die zunächst verbale Auseinandersetzung hat sich laut Polizei dann zu einer Bushaltestelle verlagert, wo ihm einer aus der Gruppe eine Glasflasche ins Gesicht geschlagen habe. Als der Mann hinfiel, hätten sie gemeinsam auf ihn eingeprügelt und ihn getreten. Erst als Passanten einschritten, ließen sie von ihm ab und seien geflüchtet. Der Mann erlitt Wunden im Gesicht. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um 15- und 16-Jährige. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

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