Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause findet an diesem Samstag das queere Hans-Sachs-Straßenfest erstmals wieder statt - allerdings in kleinerem Rahmen als früher. Vor Corona feierten bis zu 10 000 Menschen auf der Straße in der Isarvorstadt, für die nun schon 30. Auflage sind nur 1500 Personen angemeldet worden. Ein größeres Fest wäre schwierig zu organisieren gewesen, sagt Kai Kundrath, der Geschäftsführer des veranstaltenden Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrums (Sub), "weil die Kosten so hoch sind und wir sie nicht an Wirte und Gäste weitergeben wollen".
Die Kosten sind sogar noch gestiegen, nachdem das Kreisverwaltungsreferat (KVR) Anfang der Woche neue Auflagen erteilt hat: So muss der Zugang mittels Absperrgittern beschränkt und von einem Sicherheitsdienst kontrolliert werden. Wegen des kurzfristigen Bescheids hat die Stadtratsfraktion der CSU am Donnerstag bei Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beantragt, die Organisatoren "finanziell und organisatorisch" zu unterstützen.
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Wie Fraktionssprecher Manuel Pretzl erklärte, gehe es vor allem darum, die Verwaltung zu unbürokratischeren und weniger kurzfristigen Lösungen zu bewegen. "Ich hoffe schon, dass der OB reagiert", sagte Pretzl. Die Münchner CSU bemüht sich seit längerem, sich als Partner der LGBTIQ-Community darzustellen.
Sub-Geschäftsführer Kundrath verweist darauf, dass das Fest wegen veränderter Rahmenbedingungen so oder so kleiner ausgefallen wäre. Weil die während der Corona-Phase installierten Schanigärten und Fahrradständer nicht einfach abgebaut werden können, stünde sowieso nicht mehr so viel Fläche zur Verfügung wie früher.