Corona im Landkreis Freising:Praxen wichtig im Kampf gegen die Pandemie

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Der Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren soll nach aktuellen Informationen erstmals am Montag, 20. Dezember, geliefert werden. (Foto: Johannes Simon)

Von bisher insgesamt 34 776 Erstimpfungen im Landkreis sind seit Anfang April 6975 in Hausarztpraxen vorgenommen worden.

Von Petra Schnirch, Freising

Den Hausarztpraxen kommt bei der Corona-Impfung im Landkreis eine wichtige Rolle zu: Obwohl sie erst seit Anfang April einbezogen werden, ist dort bisher 6975 Landkreis-Bürgerinnen und -Bürgern die erste Dosis gespritzt worden. Im Impfzentrum gab es bisher 27 801 Erstimpfungen. Insgesamt haben somit 34 776 Freisinger einen ersten Schutz erhalten, das sind 19,3 Prozent. Damit liegt Freising in der Region an letzter Stelle - in Dachau beispielsweise sind es 26,8, in Erding 22 Prozent. Allerdings schneidet der Landkreis bei der Zahl der Zweitimpfungen besser ab. 10 731 Personen verfügen bereits über den vollen Schutz. "Der Landkreis Freising steht gut da", bilanziert Landrat Helmut Petz. "Das Landratsamt hat seine Hausaufgaben gemacht."

Im Landkreis bekamen bislang 19,3 Prozent die Erstimpfung, damit liegt Freising in der Region an letzter Stelle

In der kommenden Woche rechnet das Impfzentrum mit 3000 Impfdosen, 2300 von Biontech und 700 von Moderna. Wie alle anderen Landkreise wird auch Freising wöchentlich nach einem Verteilerschlüssel gemäß der Einwohnerzahl beliefert. An diesem Samstag steht überdies ein Sonderimpftag für über 60-Jährige mit 550 Dosen Astra-Zeneca an, für den man sich unabhängig von der eigenen Priorisierung anmelden konnte. Nach eineinhalb Stunden waren nach Auskunft des Landratsamts alle Termine vergeben. Auch Sonderaktionen mit dem Vakzin von Biontech gab es bereits, das aus anderen Impfzentren übernommen werden konnte, weil es sonst verfallen wäre.

Dass im Landkreis noch Personen der Priorisierungsgruppe zwei geimpft werden und nicht bereits die der Gruppe drei, führt das Landratsamt darauf zurück, dass auf die ältere Bevölkerung, die zum Teil wenig internetaffin sei, besondere Rücksicht genommen werde. Alle über 80-Jährigen hätten eine schriftliche Einladung zur Impfanmeldung erhalten, anschließend auch die 75- bis 80-Jährigen. Auf diesem Weg sei ein sehr großer Anteil erreicht und geimpft worden. Im Impfzentrum hätten 7377 Menschen über 80 ihre Erst- und 6510 ihre Zweitimpfung erhalten. "Hätte es allein die digitale Möglichkeit zur Anmeldung gegeben, wären aus diesen Altersklassen sicherlich deutlich weniger Menschen geimpft worden", sagt Impfzentrumsleiter Torsten Koch vom BRK. Die Bereitschaft, sich immunisieren zu lassen, ist im Landkreis groß. Etwa 50 000 Personen sind noch für eine Corona-Impfung im Online-Portal Bayimco registriert.

Täglich buchen mehrere hundert Menschen keinen Impftermin trotz Einladung

Allerdings verweist das Landratsamt auf ein Problem: Trotz Einladung durch das Portal Bayimco buchten täglich mehrere hundert Menschen keinen Termin. In der Folge müssten die Impfzentrumsbetreiber sie immer wieder daran erinnern und organisatorisch gegensteuern, was immer aufwendiger werde. Deshalb der Appell: Sollte jemandem ein Terminvorschlag nicht passen, könne er im System einen neuen anfordern oder einen anderen Tag wählen. Wer vom Hausarzt geimpft wurde, sollte sich im Portal abmelden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis lag am Freitag bei 184,4. Derzeit befinden sich 514 positiv getestete Personen in Quarantäne, besonders hoch ist die Zahl mit 188 Betroffenen in Freising, gefolgt von Eching (59) und Hallbergmoos (42). In Moosburg sind aktuell 37 Fälle bekannt, in Neufahrn 36. Größere Cluster gibt es nach Auskunft des Landratsamts keine. Seit Beginn der Pandemie sind im Landkreis Freising 7524 Personen positiv auf das Virus getestet worden. 120 Menschen sind mit oder an dem Virus gestorben. Im Klinikum gibt es 24 Coronafälle, fünf Patienten sind auf der Intensivstation und müssen beatmet werden, dazu kommen zwei Verdachtsfälle.

© SZ vom 24.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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