Freizeit:Schöne Wanderwege für den Herbst

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Cornelia Fuchs und Dieter Herrmann haben einen Wanderführer für die Region geschrieben. (Foto: Johannes Simon)

Cornelia Fuchs und Dieter Herrmann haben einen Wanderführer für die Region um Freising, Moosburg und Erding geschrieben - und waren selbst überrascht, wie viele natürliche Ecken sie dabei entdecken konnten.

Von Francesca Polistina, Haag an der Amper

Eigentlich wollte sich Cornelia Fuchs nur nach einem Wanderführer erkundigen, deshalb hatte sie den Battenberg-Gietl-Verlag mit Sitz in der Oberpfalz überhaupt angerufen. Nein, was sie suchte, hatte der Verlag leider nicht im Angebot, dennoch kam sie mit der Dame am anderen Ende der Leitung ins Gespräch. Sie komme ursprünglich aus Niederbayern und wohne in Haag an der Amper, erzählte Cornelia Fuchs der Frau, sie sei eine begeisterte Wanderin und kenne sich mit dem Ampertal gut aus. Ob sie sich vorstellen könne, selbst einen Wanderführer für die Region zu schreiben, fragte prompt die Dame am Telefon. Cornelia Fuchs überlegte kurz. Dann sagte sie: Warum nicht?

Das Ergebnis dieses Anrufs ist der Wanderführer "Wandern in und um Freising, Erding und Moosburg/Isar", der seit dem vergangenen Frühjahr in den Bücherläden und online erhältlich ist. Mehr als ein Jahr haben Cornelia Fuchs und ihr Lebensgefährte Dieter Herrmann hinein investiert, sie haben akribisch nach Naturwanderungen gesucht und sind sie mehrmals gelaufen, um den Weg zu testen und ihn genau zu beschreiben, auch mit GPS-Daten. Am Ende sind wohl 144 reichlich bebilderte Seiten entstanden, insgesamt 20 Rundwanderungen - plus ein paar Extratipps für etwa Technikfans oder Vogelliebhaber - um die drei Städte Freising, Moosburg und Erding werden vorgestellt.

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Sie haben meist Distanzen von acht bis zwölf Kilometern und verlaufen in eher ruhigen und nicht überlaufenen Gegenden, durch Wälder, an Flüssen entlang und vorbei an Kapellen und kleinen Ortschaften. Mehr als die Hälfte davon lässt sich mit dem Zug oder der S-Bahn erreichen. An schöne Einkehrmöglichkeiten haben die Autoren natürlich auch gedacht.

An dieser Stelle sollte man erwähnen, dass Cornelia Fuchs und Dieter Herrmann keine professionellen Wanderbegleiter sind. Sie ist Erzieherin in Au, er ist Vertriebsmanager mit Leidenschaft für Outdoorsports wie Klettern und Radfahren. Die Liebe für die Natur hatten sie schon immer, aber früher bedeutete Natur vor allem eines: die Alpen. Erst in der Pandemie begann das Paar, das direkte Umfeld zu erkunden. "Wir streiften mit Begeisterung durchs wunderschöne Ampertal mit seinen wilden Naturecken", schreiben sie im Vorwort ihres Wanderführers.

Dabei entdeckten sie neue Gegenden und erweiterten ihre Kenntnisse über Pflanzen und Tierarten, insbesondere Vögel. Auch geografisch lernten sie Orte kennen, die sie früher überhaupt nicht wahrgenommen hatten, zum Beispiel die Gegend südlich von Erding, etwa bei Hörlkofen, Wörth oder Walpertskirchen. Nur ein Wanderbuch für Touren in der Region fanden sie nicht - und am Ende schrieben sie selbst eins.

Mehrere gelaufen Kilometer später sitzen Cornelia Fuchs und Dieter Herrmann in ihrem Wohnzimmer und erzählen vom Projekt. "Es war schon sportlich", sagt Herrmann und meint damit die unzähligen Wochenenden, Nachmittage und Abende, in denen sich das Paar mit dem Wanderführer beschäftigte. "Aber es war auch eine große Freude", sagt Cornelia Fuchs. Vor allem eines haben sie dabei gelernt: "Wenn man mit offenen Augen geht, nimmt man die Natur viel bewusster wahr."

Klein aber schön: Das Ortszentrum von Haag an der Amper. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Freisinger SZ hat Cornelia Fuchs und Dieter Herrmann nach sieben Wandertipps für den Herbst gefragt.

Hörlkofen: Eine erholsame und abwechslungsreiche Runde, 10,5 Kilometer

Vom Bahnhof wie in alten Zeiten zum modernen Solarpark von Hörlkofen, vorbei an kleinen Höfen, einem Moorsee und durch Felder und Wälder.

St. Koloman: Entlang der Sempt um Wörth, 15,4 Kilometer

Start ist der Bahnhof St. Koloman südlich von Erding, danach geht es an der Sempt entlang und am Badeweiher vorbei. Der Weg verläuft weiter durch Wälder und idyllische Ortschaften.

Die Sempt, auf dem Bild in Erding, mündet in den Mittlere-Isar-Kanal. (Foto: Renate Schmidt)

Helfenbrunn: Einsamer Rundweg an der Amper, 7,7 Kilometer

Die Wanderung startet beim Gasthof Burgerwirt in Helfenbrunn bei Kirchdorf und verläuft an der Amper entlang, vorbei an einer beeindruckenden alten Eiche und durch den Wald. Auch ein kurzer Abstecher zur Kapelle St. Sebaldus, früher ein gut besuchter Wallfahrtsort, ist möglich.

Haag an der Amper: Abwechslungsreiche Runde um Haag, 9,5 Kilometer

Start ist vor dem Rathaus in Haag an der Amper, dann geht es bergauf und weiter nach Plörnbach. Der Weg läuft weiter an der Holzbründl-Kapelle und dem Haager Weiher vorbei.

Bruckberg: Entlang der Isar, durch geschützte Auwälder, 13,5 Kilometer

Diese ruhige Tour nordöstlich von Moosburg startet am Bruckenberger Bahnhof und verläuft an der Isar entlang und durch die Auwälder, die seit Kurzem offiziell "Naturwald" sind.

Reichersdorf: Durch Wald und Feld bei Thulbach, 9,6 Kilometer

Schattige Wanderung nördlich von Moosburg. Der Weg verläuft durch den dichten Nadelwald und über Felder, häufig sieht man hier Rehe äsen. Der Tipp der Autoren lautet also: unbedingt Fernglas mitnehmen.

Moosburg: Von der Stadt aufs Land, 12 Kilometer

Der Weg verläuft an den Ufern der Moosburger Flüsse: Erst an der Amper, dann an der Isar entlang und weiter in die Innenstadt von Moosburg. Ein Abstecher führt zum Sportflugplatz des Fliegerclubs Moosburg.

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