Jetzt habe er sich von jeglicher Form verabschiedet, raunen ein paar Frauen - und meinen damit nicht nur die Malerei, sondern auch die Manieren von Joseph Mallord William Turner. Dieser galt im England des 19. Jahrhunderts als visionärer Künstler, als Meister des Lichts - aber auch als exzentrischer Grobian, der seine Mitmenschen vor den Kopf stieß.
Regisseur Mike Leigh hat mit seinem Lieblingsschauspieler Timothy Spall einen Spielfilm über Turner gemacht, der sehr viel mehr ist als ein konventionelles Künstler-Biopic, der von einer trägen Sonne durchstrahlt ist und damit selbst aussieht wie ein Turner-Gemälde. Leighs Film kam vor knapp zehn Jahren in die Kinos, jetzt ist er im Rahmen einer Open Scene im Filmmuseum zu sehen. Anlass ist die Turner-Ausstellung im Lenbachhaus, wo man die formvollendeten Werke des Meisters derzeit im Original bewundern kann.
Mr. Turner, GB 2014, Regie: Mike Leigh, Do., 18. Jan., 19 Uhr, Filmmuseum München , St.-Jakobs-Platz 1