Film:Alltag und Absurdes

Außenseiter in Amerika: Jim Jarmuschs "Stranger Than Paradise". (Foto: dpa/OBS)

Zum 70. Geburtstag von Jim Jarmusch zeigt das Münchner Filmmuseum dessen Frühwerk "Stranger than Paradise".

Von Josef Grübl

Sein 70. Geburtstag liegt zwar bereits ein paar Wochen zurück, das Münchner Filmmuseum feiert Jim Jarmusch aber jetzt - und zeigt dessen Film "Stranger than Paradise" aus dem Jahr 1984. Darin ist schon alles enthalten, wofür der New Yorker Independent-Regisseur später einmal berühmt werden sollte: eine lakonisch und betont undramatisch erzählte Geschichte von drei Außenseitern in Amerika, mit allerlei Absurditäten und melancholischen Momenten. Jim Jarmusch liebt eben das Alltägliche im Leben.

"Stranger than Paradise" besteht aus drei Kapiteln, das erste davon war ursprünglich ein Kurzfilm. Dieser entstand schon 1982 und wurde auf körnigem Schwarz-Weiß-Filmmaterial gedreht, das er von Wim Wenders geschenkt bekommen hatte (dessen Assistent er einmal war). Jarmusch ging damit auf Festivaltour, unter anderem stellte er den 30-Minüter 1983 beim Salsomaggiore Film Festival in Italien vor.

Dort lernte er den Deutschen Otto Grokenberger kennen, der bei der Langfassung des Films als ausführender Produzent einstieg. Diese feierte im Mai 1984 in Cannes Premiere und wurde mit der Caméra d'Or für den besten Debütfilm ausgezeichnet. Für Jarmusch war das der Beginn einer Weltkarriere, seinen deutschen Förderer verewigte er später im Kinohit "Night on Earth": Da heißt der Taxifahrer in der New-York-Episode Grokenberger.

Stranger than Paradise, USA/D 1984, Regie: Jim Jarmusch, Do., 16. Feb., 19 Uhr, Filmmuseum München , St.-Jakobs-Platz 1

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