Neue Einrichtung in Baldham:Ein Zentrum nicht nur für Alte

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In der ehemaligen Sparkasse am Bahnhofplatz in Baldham eröffnet nun das neue Seniorenzentrum der Gemeinde Vaterstetten. (Foto: Christian Endt)

In Vaterstetten wird eine Anlaufstelle für Senioren eröffnet. Neben Angeboten und Aktivitäten für Ältere soll es dort auch allgemeine soziale Beratung geben.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Wer alt genug ist, noch zu wissen, wo in Baldham früher die Sparkasse war, sollte vielleicht genau dort einmal wieder vorbeischauen. Denn dort - für alle anderen, es ist das Haus an der Ecke Bahnhofplatz und Waldstraße - eröffnet in der kommenden Woche das neue Seniorenzentrum der Gemeinde. Dort soll es vor allem Beratungsangebote für Ältere geben, aber auch Vorträge und Veranstaltungen zu verschiedenen Themen sind geplant, auch die soziale Beratung, die bisher im Rathaus stattfindet, soll künftig in der neuen Einrichtung zu finden sein.

Ermöglicht wurde das neue Angebot durch eine Erbschaft, welche die Gemeinde Vaterstetten vor etwas mehr als drei Jahren gemacht hat. Diese war verbunden mit der Auflage, dass damit soziale Zwecke gefördert werden. Konkret geht es um knapp 200 000 Euro sowie ein Doppelhaus. Das Geld, so beschloss es der Gemeinderat im Oktober, soll die Basis einer sogenannten Bürgerstiftung werden. Nach dem Vorbild der Nachbargemeinde Haar, wo es eine solche Stiftung schon gibt, soll damit dann soziale Projekte unterstützt werden.

Finanziert wird das neue Angebot aus einer Erbschaft, welche die Gemeinde gemacht hat

Das Doppelhaus selbst ist nach Einschätzung der Verwaltung zwar nicht geeignet, in eine soziale Einrichtung umgewandelt zu werden, allerdings soll dieses quasi die Miete dafür zahlen. Denn die Einnahmen aus der Vermietung der einen Immobilie sollen die Anmietung der anderen finanzieren. Ein Vorgehen, welches der Seniorenreferent des Gemeinderates, Klaus Willenberg (FDP) ausdrücklich lobte, als in der jüngsten Sitzung des Gremiums das Konzept für das neue Seniorenzentrum vorgestellt wurde. So bleibe die Finanzierung unabhängig von der Haushaltssituation der Gemeinde.

Viel Lob gab es auch für den Seniorenbeirat, die Ehrenamtlichen hätten sich schon lange für eine solche Einrichtung eingesetzt, und würden diese auch gut nutzen, so Willenberg: "Ich bin mir sicher, es wird ein lebendiger und vielfältiger Ort werden." Ähnlich äußerte sich CSU-Fraktionschef Michael Niebler, er habe "keinen Zweifel, dass die Einrichtung mit Leben gefüllt wird".

Das Konzept, welches Gorana Jedrejcic vom Amt für Bürgerservice vorstellte, sieht vor allem zwei Hauptnutzungen vor: Beratung und Veranstaltungen, beide mit einem Schwerpunkt auf die ältere Bevölkerung. Neben der Gemeinde selbst sollen auch andere Akteure Beratungen anbieten: Der Landkreis wird seine Außenstelle des Pflegestützpunktes vom offenen Haus der Awo (OHA) ins Seniorenzentrum verlegen, der Sozialverband VdK bietet einmal pro Woche eine allgemeine Sozialberatung für alle Altersgruppen an.

Das Programm erinnert an das 2012 geschlossene Mehrgenerationenhaus

Daneben soll es unter anderem Spielenachmittage, Buchvorstellungen oder Singabende geben. "Es werden sicher noch weitere Angebote kommen", so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), "ehrenamtliche und professionelle". Allerdings mit einer Einschränkung: "Es soll kein Raum für rein kommerzielle Anbieter werden." Zweite Bürgermeisterin Maria Wirnitzer (SPD) regte eine Abstimmung mit dem OHA an, damit sich die beiden Einrichtungen keine Konkurrenz machen. Laut Hans-Günter Kempf vom Seniorenbeirat gibt es diese Abstimmung bereits, etwa im Rahmen des "Runden Tischs", ein Treffen verschiedener Akteure im Bereich Seniorenangebote. "Konkurrenz gibt es auf keinen Fall - man kann gar nicht zu viel tun."

Das Mehrgenerationenhaus "Zentrum aktiver Bürger" in der Zugspitzstraße gab es bis 2012 und hatte ein ähnliches Angebot, wie es nun im Seniorenzentrum entstehen soll. (Foto: Christian Endt)

Tatsächlich ziehen einige Angebote einfach vom OHA ins neue Seniorenzentrum, etwa solche des Vereins aktiver Bürger. Dieser hatte bis 2012 sogar ein eigenes Domizil: das Mehrgenerationenhaus "Zentrum aktiver Bürger" in der Zugspitzstraße. Nach längerem Ärger im Verein zog sich die Gemeinde aus der Förderung zurück, die Veranstaltungen fanden seitdem im OHA statt - und ziehen nun eben teilweise ins Seniorenzentrum. Dessen Programm, zumindest das bislang vorgestellte, ähnelt daher auch stark jenem, das es bis Ende 2012 im Mehrgenerationenhaus gegeben hatte.

Besuchen kann man das neue Seniorenzentrum von Montag, 15. April, an. Um 15 Uhr wird Eröffnung gefeiert. Von Dienstag an läuft dann schon das reguläre Programm, mit Ausnahme des Sonntags, 20. April, da ist von 10 Uhr an bis kurz nach 16 Uhr Tag der offenen Tür.

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