Für soziale Zwecke:Gemeinde geht stiften

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Die Gemeinde Vaterstetten hat kürzlich 200 000 Euro geerbt, mit dem Geld soll nun eine Stiftung für soziale Zwecke aufgebaut werden. (Foto: IMAGO/Claudia Nass/IMAGO/CHROMORANGE)

Vaterstetten will mit geerbtem Geld eine Bürgerstiftung aufbauen. Vorbild ist jene, die es bereits in Haar gibt.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Wer plötzlich zu etwas Geld kommt, etwa durch eine unerwartete Erbschaft, stellt sich nicht selten die Frage: Was tun mit dem kleinen Vermögen? So auch in der Gemeinde Vaterstetten, diese erbte vor drei Jahren unter anderem eine Doppelhaushälfte und ein Barvermögen in Höhe von knapp 200 000 Euro - allerdings verbunden mit der Auflage, das Erbe sei für soziale Zwecke zu verwenden. Wie das konkret aussehen soll, war nun Thema in den Gremien.

Für das Doppelhaus hat man bereits eine solche Verwendung gefunden: Dieses wird vermietet und die Einnahmen sollen eine neue soziale Beratungsstelle mit Schwerpunkt Senioren finanzieren, die in Baldham am Bahnhofsplatz eingerichtet werden soll. Dies hat nun der Hauptausschuss beschlossen. Dazu, was mit den 200 000 Euro passieren soll, hatte in der vergangenen Gemeinderatssitzung die CSU-Fraktion einen Antrag eingebracht: Vaterstetten soll mit dem Geld den Grundstock für eine Bürgerstiftung legen, die dann wiederum soziale Aufgaben leistet.

Vorbild ist die 2010 gegründete Bürgerstiftung in der Nachbargemeinde Haar

"Es gibt ja kein kommunales Projekt, das nicht schon irgendwo einmal ausprobiert wurde", so CSU-Fraktionschef Michael Niebler - und ein Anschauungsobjekt für die Bürgerstiftung gibt es sogar in unmittelbarer Nachbarschaft, in Haar nämlich. Dort besteht bereits seit 2010 eine solche Stiftung, laut Niebler verfügt diese mittlerweile über ein Kapital von 3,66 Millionen Euro und hat insgesamt 770 000 Euro an Spenden erhalten.

Spenden, wie auch Nachlässe, können natürlich auch an die Gemeinde gehen, "aber die kann nicht dafür werben", beschrieb Niebler den Vorteil der Stiftung. Diese könne "sich bekannt machen" und - auch das ist aus dem Gemeindehaushalt schwierig - "projektbezogen und mit Namensnennung der Spender das Geld ausgeben".

Der Zeitpunkt sei ebenfalls gerade günstig, befand der CSU-Fraktionschef, denn mittlerweile gebe es wieder Zinsen, was Stiftungen sehr zugute komme. Ausdrücklich nicht Ziel der Stiftung sei es, Haushaltsmittel der Gemeinde zu ersetzen, es gehe um Bereiche "für die die Gemeinde kein Geld hat". Daher sollte auch kein Mitglied des Gemeinderates im Stiftungsrat sitzen.

Ohne Gegenstimmen beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, eine Stiftungsgründung vorzubereiten.

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