Mehrgenerationenhaus Landsham:Neue Hoffnung für Wohnprojekt

Lesezeit: 2 min

Das 2017 begonnene Mehrgenerationenhaus der Maro-Genossenschaft im Plieninger Ortsteil Landsham soll dank privater Kapitalgeber fertiggestellt werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die insolvente Baugenossenschaft Maro sammelt Kapital, um ihre Arbeit fortsetzen zu können. Angefangene Vorhaben sollen fortgesetzt werden, darunter das einstige Vorzeigeprojekt in Landsham.

Von Wieland Bögel, Pliening

Das Mehrgenerationenhaus, das die Genossenschaft Maro in Landsham baut, soll trotz Insolvenz fertiggestellt werden. Dies teilt die Maro nun in einer Pressemeldung mit. Mit einer nun begonnenen Rettungsaktion soll genügend Kapital eingesammelt werden, um angefangene Vorhaben beenden zu können.

Mehr als sieben Jahre lang läuft die Baustelle im Osten von Landsham bereits. Entstehen soll an der Erdinger Straße ein durchaus ambitioniertes Projekt aus Mehrgenerationenhaus, Demenz-WG, sozialem Wohnungsbau und Büroflächen, alles barrierefrei. Wie Mitte März bekannt wurde, hat dieses Vorzeigeprojekt die Genossenschaft in finanzielle Schieflage gebracht, als eine Finanzierungszusage zurückgezogen wurde.

Mehrgenerationenhaus in Landsham
:Vorzeigeprojekt bringt Genossenschaft in Not

Seit 2017 baut die Maro in Pliening-Landsham ein innovatives Wohnhaus - nun ist die Genossenschaft pleite. Grund dafür ist ausgerechnet das Projekt im Landkreis Ebersberg.

Von Wieland Bögel

Dies, so teilte es die Maro damals mit, habe dazu geführt, dass man Antrag auf Insolvenz stellen musste. Allerdings zeigte man sich bereits im März zuversichtlich, dass die vor zwölf Jahren gegründete Genossenschaft, die zum Ziel hat, günstigen Wohnraum zu schaffen, nicht einfach abgewickelt wird. Man wolle die derzeit betreuten elf Mehrgenerationen-Wohnprojekte sowie sechs Demenz-Wohngemeinschaften im Großraum München und in Oberbayern weiter betreiben. Auch die aktuell neun Projekte, die sich im Bau befinden oder deren Planung schon weit fortgeschritten ist, sollen weitergehen.

Wie das konkret funktionieren soll, teilte die Maro am vergangenen Donnerstag mit: "Die Maro Genossenschaft (...) hat rund einen Monat nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung eine große Hilfsaktion gestartet. Ziel ist dabei die Sammlung von zusätzlichem Kapital für eine langfristige Finanzierung der Wohnungsbaugenossenschaft." Mit dem Geld sollen vor allem drei im Bau befindliche Projekte, neben Landsham sind das noch Vorhaben in Andechs und Wielenbach, fertiggestellt werden.

Zusagen über gut eine Million Euro seien schon eingegangen, teilt die Genossenschaft mit

"Wie bei den anderen Maro-Einrichtungen auch geht es hier um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Familien und pflegebedürftige Menschen. Dieser wichtigen lokalen und regionalen Aufgabe wollen wir auch weiter nachkommen", erklärt Maro-Vorstandsmitglied und Mitgründerin Inge Schmidt-Winkler.

Innerhalb weniger Tage habe man bereits "private Unterstützungszusagen im Umfang von über einer Million Euro" bekommen. "Es geht uns um eine Mobilisierung von möglichst vielen Unterstützern in den kommenden Wochen. (...) Dann sind wir in der Lage, die Baustellen zügig fertigzustellen, den Firmen ihre Ausstände zu bezahlen und den neuen Mietern schon in wenigen Monaten einen Mietvertrag zu offerieren", so Schmidt-Winkler weiter.

Dazu wurde auch schon die Website www.maro-retten.de eingerichtet, auf der es weitere Informationen gibt und zudem ein Formular mit einer unverbindlichen Unterstützungserklärung heruntergeladen werden kann.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGlonner 1250-Jahr-Jubiläum
:"Man tat halt was für sein Seelenheil"

Ein Gutsherr namens Ratpot hat 774 seine Besitzungen an den Bächen Glonn und Moosach der Kirche überschrieben. Bezeugt wurde der Akt in einer Urkunde, in der zum ersten Mal der Name der Marktgemeinde auftaucht.

Interview von Alexandra Leuthner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: