Deutsche Geschichte:Morden für die Volksgesundheit

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Emma Malterer (rechts) wurde kurz nach Inkrafttreten des "Erbgesundheitsgesetzes" zwangssterilisiert, Schwester Alice und Mutter Pauline einige Jahre später in Theresienstadt umgebracht. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Derzeit ist im Museum der Stadt Grafing eine Sonderausstellung über Opfer von Zwangssterilisation und "Euthanasie" aus dem Ebersberger Raum während der NS-Diktatur zu sehen.

Von Thorsten Rienth, Grafing

Der Ebersberger Amtsarzt Ernst Beer braucht nicht lang, um seinen ersten Beitrag zum "Erbgesundheitsgesetz" zu leisten. In Kraft getreten am 1. Januar 1934, beantragt er schon am 4. Februar beim Münchner Erbgesundheitsgericht die Zwangssterilisation der 24-jährigen unter Schizophrenie leidenden Grafingerin Emma Malterer. Gut ein Jahr später nimmt die Universitäts-Frauenklinik in München den Eingriff vor. Amtsarzt Beer ist nicht nur schnell, sondern auch fleißig: In den neun Monaten, die ihm nach dem ersten Antrag noch bis zu seiner Pensionierung bleiben, stellt er 33 weitere. 26 davon führen zur Zwangssterilisation.

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