Bildung im Landkreis Ebersberg:Grundschule kommt auf den Hund

Lesezeit: 2 Min.

Mehr Aufmerksamkeit im Unterricht, dazu soll in der Grundschule an der Brunnenstraße in Baldham Hündin Maya beitragen. (Foto: Schule Brunnenstraße/oh)

In der Schule an der Brunnenstraße in Baldham arbeitet neuerdings eine vierbeinige Bildungsbegleiterin.

Eine ganz besondere Teilzeitkraft arbeitet neuerdings in der Schule in der Brunnenstraße in Baldham - Schulhündin Maya. Damit liegt die Grundschule im Trend, viele Bildungseinrichtungen, gerade für jüngere Kinder, holen sich vierbeinige Verstärkung. Diese begleitet den Unterricht in den ersten beiden Stunden bis zur Pause.

Seitens der Schule ist man vom Nutzen des Projekts überzeugt. So hätten Studien gezeigt, dass Kinder, wenn ein Vierbeiner im Klassenzimmer ist, ruhiger und aufmerksamer seien, außerdem gebe es signifikant weniger Auseinandersetzungen. Des weiteren steige die Lust darauf in die Schule zu gehen, es gebe weniger Auffälligkeiten, positive Sozialkontakte nähmen zu und auch die Lehrkräfte würden mehr beachtet.

Je nach Fach, ist die Schulhündin mehr oder weniger am Unterricht beteiligt

Achtsam geht es auch in der Brunnenschule zu, wenn eine Klasse Hundebesuch hat. Der Morgenkreis wird an einem solchen Maya-Tag extra leise begonnen, da die Kinder wissen, dass sie mit lauten Geräuschen den feinen Ohren der Hündin schaden. Nicht selten heitert sie durch ihre lustige und lebensfrohe Art den Morgenkreis auf und lässt die Klasse mit einem Lachen in den Schulalltag starten.

Ob und wie Maya am Unterricht beteiligt wird, hängt auch vom jeweiligen Fach ab. Im Deutschunterricht schläft die Schulhündin meist, oder streift gelegentlich durch das Klassenzimmer und lässt sich kraulen. Wer besonders fleißig eine Aufgabe erledigt, darf von Zeit zu Zeit einen kleinen Trick mit Maya ausführen oder ihr etwas vorlesen. Dies erfreut sich besonderer Beliebtheit.

SZ PlusFachtagung in Ebersberg
:Unsichtbare Wunden

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter psychischen Erkrankungen - doch Hilfe ist nicht so einfach zu bekommen. Wie sich dieser Zustand verbessern ließe, und welche Rolle die Erziehung spielt, darüber haben sich nun Experten ausgetauscht.

Von Andreas Junkmann

Mehr Einsatz für Maya gibt es in der Mathestunde: Am Anfang gibt es eine kleine Kopfrechenaufgabe. Immer ein Kind darf Maya einen großen Stoffwürfel würfeln lassen, auf dem Multiplikationsaufgaben notiert sind. Die gewürfelte Aufgabe muss anschließend von den Kindern gelöst werden. Und Maya schafft es durch ihre große Begeisterung für das Würfeln, dass alle Kinder mitmachen. So beginnt die Mathestunde gleich mit Lachen und großer Freude. Das anschließende Einmaleinslernen ist dann aber der Teil, welchen die Hündin verschläft.

Die Erfahrungen mit Maya im Unterricht seien durchweg positiv, heißt es seitens der Schule. Zwar könne ein Hund im Klassenzimmer durchaus zu verminderter Aufmerksamkeit führen, allerdings sei dieser Effekt schon nach kurzer Zeit kaum noch zu bemerken. Ein Hund im Klassenzimmer wirke sich auf vermindertes Selbstwertgefühl, allgemeine Schulunlust und Prüfungsstress positiv aus, ist man bei der Schule überzeugt. Auch beim Einhalten von Regeln oder bei der Übernahme von Verantwortung könne Maya mithelfen. Etwa, dass die Kinder lernen, Rücksicht zu nehmen wenn Maya schläft oder sich sogar gegenseitig ermahnen nicht zu laut zu sein, weil das den empfindlichen Hundeohren schade.

© SZ/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusRechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung
:Wohin mit den Kindern?

Von 2026 an soll es in Deutschland einen Rechtsanspruch auf die Ganztagsbetreuung von Grundschülern geben. In vielen Kommunen fragt man sich deshalb nun, wo bitte das Personal und die Räume dafür herkommen sollen. Wie sieht es im Landkreis Ebersberg aus?

Von Andreas Junkmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: