Eine ganz besondere Teilzeitkraft arbeitet neuerdings in der Schule in der Brunnenstraße in Baldham - Schulhündin Maya. Damit liegt die Grundschule im Trend, viele Bildungseinrichtungen, gerade für jüngere Kinder, holen sich vierbeinige Verstärkung. Diese begleitet den Unterricht in den ersten beiden Stunden bis zur Pause.
Seitens der Schule ist man vom Nutzen des Projekts überzeugt. So hätten Studien gezeigt, dass Kinder, wenn ein Vierbeiner im Klassenzimmer ist, ruhiger und aufmerksamer seien, außerdem gebe es signifikant weniger Auseinandersetzungen. Des weiteren steige die Lust darauf in die Schule zu gehen, es gebe weniger Auffälligkeiten, positive Sozialkontakte nähmen zu und auch die Lehrkräfte würden mehr beachtet.
Je nach Fach, ist die Schulhündin mehr oder weniger am Unterricht beteiligt
Achtsam geht es auch in der Brunnenschule zu, wenn eine Klasse Hundebesuch hat. Der Morgenkreis wird an einem solchen Maya-Tag extra leise begonnen, da die Kinder wissen, dass sie mit lauten Geräuschen den feinen Ohren der Hündin schaden. Nicht selten heitert sie durch ihre lustige und lebensfrohe Art den Morgenkreis auf und lässt die Klasse mit einem Lachen in den Schulalltag starten.
Ob und wie Maya am Unterricht beteiligt wird, hängt auch vom jeweiligen Fach ab. Im Deutschunterricht schläft die Schulhündin meist, oder streift gelegentlich durch das Klassenzimmer und lässt sich kraulen. Wer besonders fleißig eine Aufgabe erledigt, darf von Zeit zu Zeit einen kleinen Trick mit Maya ausführen oder ihr etwas vorlesen. Dies erfreut sich besonderer Beliebtheit.
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Mehr Einsatz für Maya gibt es in der Mathestunde: Am Anfang gibt es eine kleine Kopfrechenaufgabe. Immer ein Kind darf Maya einen großen Stoffwürfel würfeln lassen, auf dem Multiplikationsaufgaben notiert sind. Die gewürfelte Aufgabe muss anschließend von den Kindern gelöst werden. Und Maya schafft es durch ihre große Begeisterung für das Würfeln, dass alle Kinder mitmachen. So beginnt die Mathestunde gleich mit Lachen und großer Freude. Das anschließende Einmaleinslernen ist dann aber der Teil, welchen die Hündin verschläft.
Die Erfahrungen mit Maya im Unterricht seien durchweg positiv, heißt es seitens der Schule. Zwar könne ein Hund im Klassenzimmer durchaus zu verminderter Aufmerksamkeit führen, allerdings sei dieser Effekt schon nach kurzer Zeit kaum noch zu bemerken. Ein Hund im Klassenzimmer wirke sich auf vermindertes Selbstwertgefühl, allgemeine Schulunlust und Prüfungsstress positiv aus, ist man bei der Schule überzeugt. Auch beim Einhalten von Regeln oder bei der Übernahme von Verantwortung könne Maya mithelfen. Etwa, dass die Kinder lernen, Rücksicht zu nehmen wenn Maya schläft oder sich sogar gegenseitig ermahnen nicht zu laut zu sein, weil das den empfindlichen Hundeohren schade.