Ebersberger Persönlichkeit:Karriere ohne Knick

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Berühmter Ebersberger: Josef Wintrich (Zweiter von links) bei seiner Amtseinführung im Jahr 1954 mit Bundespräsident Theodor Heuss (links), dem Ministerpräsident von Baden-Württemberg Gebhard Müller und Bundeskanzler Konrad Adenauer (rechts). (Foto: dpa)

Der spätere Verfassungsrichter Josef Wintrich galt als einer, der sich auch im Nationalsozialismus nicht scheute, Haltung zu zeigen. Ein neues Forschungsprojekt wirft nun ein anderes Licht auf seine Person. Historikerin Eva Balz über einen Mann, der seine berufliche Laufbahn nie in Gefahr brachte.

Als kritischer, der Humanität verpflichteter Geist wurde er beschrieben, Mitte des vergangenen Jahrhunderts galt er als der wohl berühmteste Ebersberger: Josef Marquart Wintrich. Der Jurist, 1891 geboren, übte eine Lehrtätigkeit an der Münchner Universität aus, war Amtsrichter und von 1930 an erster Staatsanwalt am Landgericht München II. Im November 1933 wurde Wintrich als Oberamtsrichter an das Amtsgericht Ebersberg versetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der große Karriereschub für ihn, zunächst noch in Bayern am Oberlandesgericht und am Bayerischen Verfassungsgerichtshof, von 1953 an dann als Richter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Als solcher ist er nun Gegenstand neuer Forschungen: Das Institut für Zeitgeschichte untersucht seit 2021 in einem Projekt das Bundesverfassungsgericht nach dem Nationalsozialismus - und auch die Biografien der Verfassungsrichter. Historikerin Eva Balz erläutert im Interview, was sie bisher über Wintrich herausgefunden hat.

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