Nach massiven Vorwürfen der Grünen an die Ebersberger Landkreis-Verwaltung hat Landrat Robert Niedergesäß diese nun zurückgewiesen. Bei einem Pressegespräch am Donnerstag im Landratsamt erklärte der CSU-Politiker, dass es aus seiner Sicht "keine Probleme und Unregelmäßigkeiten" innerhalb der Buchhaltung oder IT-Abteilung gebe.
Grünen-Kreisrätin Lakhena Leng hatte am Dienstag in der öffentlichen Sitzung des Kreis- und Strategieausschusses erklärt, dass es Hinweise gebe, wonach die Ebersberger Kreisverwaltung auffällig häufig fehlerhaft arbeiten würde, etwa bei Rechnungs-Buchungen. Womöglich entstehe dem Kreis Ebersberg somit seit Jahren finanzieller Schaden. Es geht dabei um die Steuergelder der Kreisbürger.
Landrat Niedergesäß hatte sich in der Sitzung zum Thema inhaltlich nicht zu Wort gemeldet. "Natürlich muss das aufgearbeitet werden", erklärte er nun am Donnerstag. "Wir werden aber nicht auf uns sitzen lassen, dass wir im Landratsamt unsauber arbeiten", so der Landrat. "Da gab es in der Vergangenheit nach meinem Kenntnisstand keine großen Auffälligkeiten."
Grünen-Kreisrätin Leng, die von ihren Fraktionskollegen und zwei weiteren Ausschussmitgliedern per Votum Zuspruch erhalten hatte, war am Dienstag mit ihrem Antrag für eine zusätzliche Prüfinstanz gescheitert. Niedergesäß, der dagegen gestimmt hatte, bekräftigte nun sein Votum. Die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband verlaufe "partnerschaftlich". Nächste Woche, so der Landrat, wolle er mithilfe seiner derzeit verhinderten Finanzmanagerin Brigitte Keller eine detailliertere Erklärung abgeben.