Dachauer Badesaison:Es darf wieder geplanscht werden

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Das Dachauer Familienbad öffnet kommende Woche, auch das Freibad in Ainhofen steht in den Startlöchern. In Vierkirchen ist die Öffnung indes ungewiss

Von Sandra Langmann, Dachau

Dachauer Freibadfans dürfen sich freuen: Das Familienbad öffnet am Samstag, 29. Mai, nach langer Pause endlich wieder seine Tore - zumindest sofern die Inzidenz auch in gut einer Woche noch stabil unter 100 liegt. Auch die übrigen Freibäder im Landkreis stehen in den Startlöchern. Die Schwimmbecken sind gereinigt, mit Wasser gefüllt und die Hygienemaßnahmen sind getroffen. Coronabedingt bleibt bei vielen aber auch ein Hauch von Unsicherheit.

Olaf Schellenberger, Zweiter Vorstand des VfB Ainhofen, ist trotz Pandemie aber zuversichtlich, das Freibad Ainhofen bald öffnen zu können - sofern das Wetter auch mitspielt. "Man sollte auf jeden Fall probieren, den Badebetrieb vorsichtig aufzunehmen." Der Bedarf sei da, und es gebe auch viele Anrufe, mit der Nachfrage, wann das Baden wieder möglich sei. "Im letzten Jahr konnten wir leider nicht aufsperren. Den Leuten hat es gefehlt." Daher wurde bereits im März mit den Arbeiten am Freibadgelände begonnen und am 8. Mai mit der Reinigung und dem Befüllen des Kinder- und des Schwimmerbeckens. Der Einlassprozess dauert aber drei bis vier Wochen, dann braucht es vom Gesundheitsamt noch Grünes Licht bezüglich der Wasserqualität. "Wann wir aufsperren, ist dann vom Wetter abhängig", sagt Schellenberger. Er rechnet mit einer Öffnung Ende Mai oder Anfang Juni. Das bedeutet: Mit dem Start der Freibädersaison am 21. Mai, wie ihn Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vergangene Woche in Aussicht gestellt hat, wird es im Landkreis noch nichts und daran ist nicht nur der viele Regen schuld. Es dauert seine Zeit, bis alle Maßnahmen umgesetzt werden können.

Trotzdem haben sich die Stadtwerke am Dienstagnachmittag mit dem 29. Mai auf einen Öffnungstermin festgelegt. Um die geltenden Hygienebestimmungen einhalten zu können, gibt es aber einige Neuerungen, die es zu beachten gilt: Die Badegäste müssen sich künftig vor jedem Freibadbesuch auf der Internetseite der Stadtwerke Dachau registrieren, um ein Zeitfenster zu buchen. Bis zu drei Tage im voraus ist das möglich, das Webportal startet am Mittwoch, 26. Mai. Außerdem ist ein Besuch im Familienbad nur möglich, wenn ein negativer Corona-Test oder ein Immunisierungsnachweis von zweifach Geimpften oder Genesenen vorliegt. Im Kassenbereich, auf allen Wegen, in sanitären Einrichtungen und der Gastronomie gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Am Liegeplatz und am direkten Weg ins Becken muss keine Maske getragen werden, dennoch ist ein Mindestabstand von 1,50 Metern überall im Bad einzuhalten. Im Familienbad Dachau kann es also los gehen, sofern Ende der kommenden Woche die Sonne scheint.

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Beim Naturbad Vierkirchen ist die Öffnung hingegen noch völlig ungewiss. Bürgermeister Harald Dirlenbach (SPD) sind die Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten zu ungenau. "Markus Söder meinte, dass die Freibäder unter bestimmten Voraussetzungen wieder öffnen können. Aber welche das sind, wissen wir noch nicht." Im Gegensatz zu kommerziellen Freibädern, deren chlorhaltiges Wasser die Keime abtötet, könnte auf das Naturbad Vierkirchen zusätzliche Herausforderungen zukommen. Trotzdem steht auch das Naturbad grundgereinigt und hergerichtet grundsätzlich in den Startlöchern. So weit war man aber auch schon im letzten Jahr. "Doch die Auflagen waren zu eng, und der Gemeinderat beschloss nicht aufzusperren", sagt Dirlenbach. Die Grundprämisse, Spaß für die ganze Familie zu garantieren und somit auch Volleyball- und Kinderspielplätze öffnen zu können, sei im Vorjahr schlicht nicht gegeben gewesen.

Jetzt stehen Bademeister und Kassendienst - die meisten arbeiten ehrenamtlich im Freibad - bereit, personaltechnisch gebe es demnach keine Probleme. Sorgen macht Bürgermeister Dirlenbach vor allem die Frage nach der Betreiberhaftung. Sehen die Corona-Auflagen nämlich vor, dass die Einhaltung der Maßnahmen auf dem Naturbad-Gelände kontrolliert werden, wird zusätzliches Sicherheitspersonal benötigt. Dann könnte das bedeuten, dass bei Verstößen auch der Betreiber, und in dem Fall ist das die Kommune selbst, ein Bußgeld zahlen müsste. Wenn es von Seiten der Politik Klarheit gebe und es dem Naturbad Ainhofen möglich sei, die vorgesehenen Regelungen umzusetzen, dann stehe aber auch einer Öffnung des beliebten Naturfreibads nichts im Weg, versichert Dirlenbach.

© SZ vom 19.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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