Nationalsozialismus:Die Nacht der Schande

Lesezeit: 4 min

"Dachau ist somit völlig judenfrei": Das meldet der Bürgermeister stolz - zu einer Zeit, als 11 000 Menschen ins Konzentrationslager deportiert werden. Kurz zuvor finden die Novemberpogrome statt, der Gewaltausbruch jährt sich nun zum 83. Mal.

Von Helmut Zeller, Dachau

Es geschieht vor aller Augen: In der Nacht auf den 9. November 1938 vertreibt Dachau seine jüdischen Bürger. Einer von ihnen ist der gebürtige Münchner Kurt Bloch. Sein Name steht auf der Liste der "in der Stadt Dachau wohnhaften Juden". Zwei SA-Männer zwingen 15 Frauen und Männer, die Stadt "vor Sonnenaufgang" zu verlassen. Ein Teil kann später emigrieren, die anderen werden in Auschwitz, Majdanek oder Theresienstadt ermordet. Im Januar 1939 meldet Bürgermeister Hans Cramer stolz dem NSDAP-Kreisleiter: "Dachau ist somit völlig judenfrei."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusReden wir über Bayern
:"Ich mag nicht irgendwie sein müssen"

Hannes Ringlstetter hat früher nie richtig dazugehört im Dorf, mag aber das Landleben. Ein Gespräch mit einem, der als Paradebayer gilt, seine Heimat mit all ihren Widersprüchlichkeiten nimmt - und weiß, was die CSU dort verpasst hat.

Interview von Katja Auer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: