Covid-19:"Klimaanlagen sind Teil der Lösung"

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"Lüften, lüften, lüften" - Martin Renner im Labor der Hochschule München vor der Versuchsklimaanlage und mit einem Filter. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Martin Renner ist Professor für Klimatechnik und untersucht, welche Filter gegen das Coronavirus helfen. Ein Gespräch über die Ansteckungsgefahr in Flugzeugen, ob Lüften sinnvoll ist - und die Frage, warum Männer und Frauen Kälte unterschiedlich wahrnehmen.

Interview von Philipp Crone

Der Raum riecht abgestanden. Das ist zum einen nicht verwunderlich, schließlich nutzt nach dem Start der Semesterferien derzeit niemand das Labor im Erdgeschoss an der Lothstraße 34. Andererseits geht es in diesem Raum ja genau darum: die Luftqualität. Strömungen, Lüftung, Erwärmung. Martin Renner setzt sich an seinen Laptop. Der beeinflusst, genau wie Renner selbst, die Luftbewegungen um ihn herum. Normalerweise beschäftigen Renner Fenster oder Dämmungen. Jetzt sind es vor allem Aerosole, die das Coronavirus Sars-CoV-2 tragen und so viel schwieriger zu messen sind als Staubkörner. Der 57-Jährige spricht über den Nutzen von Hepa-Filtern, verschiedene Lüftungsmethoden und darüber, worauf man bei Klimaanlagen achten muss. Er redet langsam, mit weichem schwäbischen Dialekt und kaum Gesten. Es wirkt beinahe so, als wolle er die Luft nicht zu sehr bewegen. Vielleicht eine Berufskrankheit, vielleicht auch nur die Ruhe eines erfahrenen Ingenieurs und Professors, der schon tausenden Unwissenden gegenübersaß und ihnen das Fach erklärt hat.

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