Dreckige Wertstoffinsel:"Es stinkt dort, und überall liegt Müll herum"

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Schülerinnen und Schüler beschweren sich über die Container an der Franz-Nißl-Straße.

Von Ellen Draxel

Das Plakat ist ein Blickfang: Fast mannshoch hängt es an einer roten Pinnwand in der Turnhalle der Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße. Gespickt mit Bildern und betitelt mit der Forderung: "Weg mit den Containern!"

Kreiert und mitgebracht zur Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing haben es Schülern und Schülerinnen - weil sie genug haben von den Begleiterscheinungen, die die Wertstoffsammelstelle unmittelbar vor dem Schulzaun mit sich bringt. "Es stinkt dort, und überall liegt Müll herum", erklärt Schulsprecherin Kristina. Verstreute Glasscherben zerstörten Schuhe und Fahrradreifen, an wärmeren Tagen wimmele es von Fliegen und Ungeziefer. "Sogar Drogenspritzen hat man dort schon gefunden", ergänzt die Vorsitzende des Elternbeirats, Daniela Albrecht. Spätestens an diesem Punkt höre "der Spaß auf". Der Einwurf-Lärm von Glasflaschen störe außerdem den Unterricht.

Auch Anwohner haben sich schon über den Standort beschwert, einige seit Jahren. Proteste über Wertstoffinseln sind in München immer wieder zu vernehmen, in regelmäßigen Abständen erreichen sie die Lokalpolitiker stadtweit. In Allach-Untermenzing aber sei dieser Sammelplatz an der Franz-Nißl-Straße "in der Tat der schlimmste", bestätigt Stadtteilvertreter Florian Wimmer (CSU). Und fordert, man solle doch "zumindest versuchen, ihn wenigstens einige Meter von der Schule zu entfernen".

Die zuständige Firma Remondis fordert mehr Standplätze

Zwei- bis dreimal pro Woche wird dieser Standplatz laut der für die Entsorgung zuständige Firma Remondis geleert, zusätzlich rücke das Reinigungsteam mindestens dreimal die Woche aus, um den Ort zu säubern, sagt Unternehmenssprecher Michael J. Schneider. Das dabei gesammelte, illegal abgelegte Material, darunter auch viel Sperrmüll, gehe zu Lasten von Remondis. "Ein Lösungsansatz könnte sein, mehr Standplätze bereitzustellen."

Allein in Allach-Untermenzing, wo es bereits 20 Sammelstellen gibt, sind aus Entsorgersicht "zwei oder drei zusätzliche Standplätze notwendig" - Neubaugebiete wie das Diamalt-Gelände noch gar nicht einkalkuliert. Ansonsten würden nur eine verbesserte Aufklärung und wiederholte Appelle an die Bevölkerung kombiniert mit "drastischeren Strafen im Falle einer vorsätzlichen Vermüllung des öffentlichen Raums" helfen.

Tipps, denen sich der Bezirksausschuss anschließt. Der Rat der Lokalpolitiker an die Jugendlichen: ein erklärendes Transparent gestalten und es am Schulzaun befestigen. Direkt hinter den Containern.

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