Arena in Fröttmaning:Polizei erklärt Länderspiel zur Chefsache

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Wenn am Dienstag in der Allianz-Arena Deutschland auf Italien trifft, werden Hunderte Polizisten für die Sicherheits sorgen. (Foto: Florian Peljak)
  • Beim Länderspiel in der Arena in Fröttmaning werden am Abend Hunderte Polizisten im Einsatz sein - konkrete Hinweise auf eine besondere Gefahr gebe es jedoch nicht.
  • Die Nationalmannschaft will den enttäuschenden Auftritt gegen England vergessen machen. Mit Italien wartet aber ein schwerer Gegner (20.45 Uhr im SZ-Liveticker).

Von Jakob Wetzel, München

Eine Woche nach den Terroranschlägen von Brüssel mit 35 Toten und 340 Verletzten ist das Fußballspiel zwischen Deutschland und Italien an diesem Dienstagabend Chefsache für die Münchner Polizei. "Das Länderspiel ist ein Präsidiumseinsatz", sagte ein Polizeisprecher am Montag. Das bedeutet: Der Einsatz wird nicht nur direkt von Polizei-Vizepräsident Werner Feiler geleitet werden, sondern es werden auch mehr Polizisten eingesetzt als gewöhnlich, um im Umfeld des Freundschaftsspiels in der Fröttmaninger Arena für Sicherheit zu sorgen.

Zugleich aber gibt die Polizei Entwarnung: Zwar könne man im öffentlichen Raum nie hundertprozentige Sicherheit garantieren. Aber es gebe keine konkreten Hinweise auf eine besondere Gefahr in München, sei es durch einen Terroranschlag oder auch durch anreisende Gewalttäter. Wegen schärferer Einlasskontrollen empfiehlt die Polizei aber allen Fußball-Fans, möglichst früh zum Stadion zu fahren. Einlass in die Arena sei bereits ab 18.45 Uhr; angepfiffen wird das Länderspiel zwei Stunden später.

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Bereits zum Länderspiel zwischen der deutschen und der englischen Nationalmannschaft am Samstag im Berliner Olympiastadion waren die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden. Nach Polizeiangaben sicherten dort insgesamt etwa 1500 Polizisten das Fußballspiel; alle Ordner waren polizeilich überprüft worden, und bei den Einlasskontrollen mussten volljährige Besucher neben ihren Eintrittskarten auch ihre Personalausweise vorzeigen. Größere Zwischenfälle gab es in Berlin nach Polizeiangaben nicht.

Wie viele Beamte nun in Fröttmaning zum Einsatz kommen sollen, werde erst am Spieltag selbst festgelegt, hieß es am Montag bei der Münchner Polizei. Schon vor Tagen hat sie angekündigt, mit Hunderten Einsatzkräften Präsenz zu zeigen. "Wir achten nicht erst seit den Anschlägen von Brüssel vermehrt auf Auffälligkeiten."

Die Suche nach verdächtigen Gegenständen ist schon längst normal

Schon zuvor habe für das Länderspiel zwischen Deutschland und Italien die höchste Sicherheitsstufe gegolten. Und auch vor den Terroranschlägen von Paris im November 2015 und vor dem letztlich wegen einer Terrorwarnung abgesagten Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden in Hannover wenige Tage darauf habe die Polizei täglich "die Lagen ausgewertet und angepasst". Dass zum Beispiel ein Stadion vor Spielbeginn intensiv nach verdächtigen Gegenständen abgesucht werde, sei alles längst normal.

Zum Länderspiel zwischen Deutschland und Italien ist die Fröttmaninger Fußball-Arena für 71 000 Zuschauer freigegeben. Nach Polizeiangaben vom Montag wurden 3800 Gästekarten reserviert. Dem deutschen Fußballverband DFB zufolge war das Länderspiel zumindest bis zum Montag noch nicht ausverkauft: 61 000 Tickets seien bislang verkauft worden, teilte der Verband am frühen Nachmittag mit. 5000 Eintrittskarten stünden noch zur Verfügung.

© SZ vom 29.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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