Machtworte von Olaf Scholz fallen oft spät und im Flüsterton. Das Publikum muss zuweilen das Ohr an des Kanzlers Schneckenhaus halten, um das Echo einer Richtungsentscheidung zu vernehmen. Umso mehr fällt auf, wie beherzt der Kanzler jetzt versichert hat, keinesfalls deutsche Soldaten in die Ukraine zu schicken. Diese Eindeutigkeit richtet sich gegen Scholz' Halbfreund Emmanuel Macron, der über westliche Bodentruppen in der Ukraine nachdenkt.
Bundesregierung:Scholz feiert sich als Garant dafür, dass die Lage nicht außer Kontrolle gerät
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Auffällig zelebriert der Kanzler sein Nein zu Bodentruppen in der Ukraine. Das hat mit seinen Überzeugungen zu tun, aber auch mit taktischen Motiven. Wichtiger wäre es, wenn Deutschland und Frankreich endlich zu einer gemeinsamen Linie fänden.
Kommentar von Nicolas Richter
Deutsch-französische Beziehungen:Knaller kurz vor Mitternacht
Ausgerechnet in einem Augenblick, da der Westen seine Geschlossenheit gegenüber Russland zeigen will, streiten Berlin und Paris um die Führungsrolle in Europa. Das Zerwürfnis ist tiefgreifend.
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