Olaf Scholz:Er spricht! Jetzt bitte auch in Kiew

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Sagen, was Sache ist: Olaf Scholz kann es offensichtlich doch. (Foto: David Young/dpa)

Endlich macht der Bundeskanzler klar, dass seine Solidarität mit der Ukraine weit reicht, es ihm aber nicht um eine langfristige Schwächung Russlands geht. Jetzt sollte er über seinen Schatten springen und über die Steinmeier-Ausladung hinwegsehen.

Kommentar von Daniel Brössler

Aufgebrachte Demonstranten, nervende Abgeordnete, Briefeschreiberinnen und einige mehr haben, flankiert wohl auch von unfreundlichen Umfragewerten, in den vergangenen Tagen vollbracht, womit kaum noch gerechnet worden war. Olaf Scholz, Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, hat seine Stimme wiedergefunden. Ende Februar, nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, hatte Scholz Bevölkerung und Partner mit seiner Zeitenwende-Rede beeindruckt. Danach übermannte ihn anscheinend die Angst vor der eigenen Courage. Sprachlich flüchtete er sich über Wochen ins Ungefähre. Zunächst bei einer Mai-Kundgebung in Düsseldorf und dann in einem Berliner Fernsehstudio hat Scholz nun wieder klar und deutlich formuliert, was er will und was er nicht will.

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