Walther-Rathenau-Preis:"Man kann kein Mensch sein, ohne andere Menschen zu respektieren"

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Margot Friedländer merkt man ihr Alter nur daran an, dass sie beim Reden lieber sitzt als steht - hier bei der Verleihung des Walther-Rathenau-Preises am 4. Juli 2022 in Berlin. (Foto: John Macdougall/AFP)

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wird von Bundespräsident Steinmeier für ihr Lebenswerk geehrt. Über eine der letzten Zeitzeuginnen, ihr Engagement gegen Antisemitismus und einen Satz ihrer Mutter, der zu ihrem inneren Antrieb wurde.

Von Verena Mayer

"Versuche, dein Leben zu machen." Das war der letzte Satz, den Margot Friedländer von ihrer Mutter mitbekam. Sie konnte den Satz nicht aus dem Mund ihrer Mutter hören, die Gestapo hatte sie und ihren Sohn mitgenommen. Nachbarn richteten ihr im Januar 1943 die Botschaft der Mutter aus, als sie von der Arbeit nach Hause kam und die Wohnung der Familie leer vorfand. Margot Friedländer erinnert sich bis heute an den Moment, als sie diesen Satz hörte. "Wie sollte ich es anstellen, mein Leben zu machen, ich hatte keine Ahnung."

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