"Versuche, dein Leben zu machen." Das war der letzte Satz, den Margot Friedländer von ihrer Mutter mitbekam. Sie konnte den Satz nicht aus dem Mund ihrer Mutter hören, die Gestapo hatte sie und ihren Sohn mitgenommen. Nachbarn richteten ihr im Januar 1943 die Botschaft der Mutter aus, als sie von der Arbeit nach Hause kam und die Wohnung der Familie leer vorfand. Margot Friedländer erinnert sich bis heute an den Moment, als sie diesen Satz hörte. "Wie sollte ich es anstellen, mein Leben zu machen, ich hatte keine Ahnung."
Walther-Rathenau-Preis:"Man kann kein Mensch sein, ohne andere Menschen zu respektieren"
Lesezeit: 2 Min.

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wird von Bundespräsident Steinmeier für ihr Lebenswerk geehrt. Über eine der letzten Zeitzeuginnen, ihr Engagement gegen Antisemitismus und einen Satz ihrer Mutter, der zu ihrem inneren Antrieb wurde.
Von Verena Mayer

Meinung 22 aus 2022 - Antisemitismus auf der Documenta:Der Preis, den man dafür zahlt, als Jude in Deutschland zu leben
Lesen Sie mehr zum Thema