1948 in Bayern:Demokratie kann sich immer auch selbst abschaffen

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Der Verfassungsausschuss der Länder der drei Westzonen nimmt am 10. August 1948 im alten Schloss auf der Insel Herrenchiemsee seine Arbeit auf. Der bayerische Staatsminister Anton Pfeiffer eröffnet als Vorsitzender die Versammlung. (Foto: SZ Photo/SZ Photo)

Vor 75 Jahren entstanden beim Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee erste Ansätze des Grundgesetzes. Die Experten warnten dort ausdrücklich vor Gefahren für die junge Republik. Ihre Worte sind heute relevanter denn je.

Kommentar von Nicolas Richter

Im Jahr 1948 gab es die Bundesrepublik noch gar nicht, aber ihre Gründerväter dachten schon an ihren Tod. Im August vor 75 Jahren tagte der Verfassungskonvent auf der Insel Herrenchiemsee in Oberbayern, um Ideen für ein Grundgesetz zu sammeln. Es ging sehr viel um Menschenwürde und Gewaltenteilung - aber auch um jene, die die neue Freiheit gleich wieder zerschlagen könnten. Wer die Demokratie bekämpfe, dürfe sich nicht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit berufen, hieß es im Abschlussbericht: "Es bedarf keiner Darlegung, dass jede Demokratie, die in diesem Punkt achtlos ist, in Gefahr steht, selbstmörderisch zu wirken."

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