Die Zellentüren in deutschen Gefängnissen sind glatt und massiv, meist ohne Guckloch, ohne Luke. Auf der Innenseite haben sie oft nicht einmal eine Türklinke, geschweige denn ein Schlüsselloch, durch das man noch hinaussehen könnte. Hinter so einer Tür eingesperrt zu sein, bedeutet eine Grenzerfahrung. Die wuchtige Platte versiegelt die kleine Zelle - acht bis zehn Quadratmeter, mit Bett und Klo - so fest, dass man als Eingesperrter kaum noch hört, was draußen geschieht. Vielen Menschen wird in dem Moment, in dem sie hier zum ersten Mal alleine sind, bewusst: Wenn du hier drinnen schreist, hört dich draußen niemand mehr.
Ersatzfreiheitsstrafe:So ungerecht kann Gefängnis sein
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Manchmal reicht es, eine geringe Geldstrafe wegen Schwarzfahrens nicht zahlen zu können, und schon landet man wochenlang in einer Einzelzelle. Diese demütigende Grenzerfahrung ist unnötig - das Gesetz gehört konsequent geändert.
Kommentar von Ronen Steinke
Ersatzfreiheitsstrafe:Der Mann, der Häftlinge freikauft
In deutschen Gefängnissen sitzen jedes Jahr etwa 7000 Menschen wegen Schwarzfahrens ein. Arne Semsrott findet das absurd - und hat die Initiative "Freiheitsfonds" gegründet.
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