Serie "The Underground Railroad":Hin zur Schönheit

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"Die schwierigste Sache, die ich je gemacht habe": Barry Jenkins am Set seiner Serie "The Underground Railroad". (Foto: Atsushi Nishijima/Amazon Prime)

"Moonlight"-Regisseur Barry Jenkins hat sich an das amerikanische Schmerzthema Sklaverei gewagt. In einer großartigen Serie sucht er den Zauber auf der anderen Seite des Traumas.

Von Annett Scheffel

Es war ein denkwürdiger Moment, damals bei der Oscar-Verleihung 2017. Alle hatten mit La La Land als Sieger in der Kategorie "Bester Film" gerechnet. Auch deswegen, weil man es von den großen Preisen der amerikanischen Filmindustrie gewohnt war, dass schwarze Filmemacher übergangen werden, noch dazu, wenn sie wie Barry Jenkins ohne Sozialkitsch das Innenleben eines schwarzen, schwulen Mannes ausleuchten - eine Perspektive, die in Hollywood-Filmen selten ist. Und dann trat Jordan Horowitz, der als Produzent von La La Land schon als "Bester Film"-Gewinner auf die Bühne gerufen worden war, ans Mikrofon: "Es tut mir leid, es gab einen Fehler. Moonlight, ihr habt gewonnen!" Kurze Schockstarre, dann großes Durcheinander, ein hilfloser Warren Beatty, der ganze Saal aufgepeitscht von der Tragweite des Moments, der so brutal und peinlich und sinnbildlich war. Es war, als streckte das Black Cinema dem Hollywood-Establishment den Mittelfinger entgegen.

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