Worum geht's: Die frühen Bundesliga-Jahre des FC Bayern München, vom Aufstieg 1965 bis zu den Anfängen des Weltvereins. Die Geschichte vom Aufstieg Münchens zur Herzensweltstadt wird quasi aus der Hüfte miterzählt, kein Wunder: Dietl-Sohn David ist der Regisseur.
Heimlicher Star: Jan-David Bürger, Paul Breitners perfektes Ebenbild, vom lauernden Blick bis zum widerspenstigen Haar, erst kurz, dann wallend.
Nicht geeignet für: Sechzger. Weil sie merken könnten, dass sich die Fußballgeschichte auch in ihre Richtung hätte drehen können. Holger Gertz
Sechs Folgen, auf RTL+ .
Worum geht's: Eine Familie zieht aus Wien in das Bergdorf, aus dem Vater Matthi stammt. Dort wollen die Einwohner nicht nur für den Tourismus aufrüsten - es passiert auch Merkwürdiges. Ein märchenhafter Mystery-Thriller, der ganz nebenbei den Klimawandel mitverhandelt.
Heimlicher Star: Brigitte Hobmeier spielt Mutter Lucia Salinger anfangs still und verhalten, später aber fast so gewaltig wie das über dem Dorf thronende Bergmassiv.
Nicht geeignet für: Realisten. Manches ist wirklich nur schwer zu erklären. Carolin Gasteiger
Sechs Folgen, in der Arte-Mediathek .
Worum geht's: Um die nordirische Supermarktkassiererin Janet, sehr grantig und sehr melancholisch, die sich in den englischen TV-Moderator Seamus, sehr erfolgreich und sehr begeistert von sich selbst, verliebt. Sie streiten und vertragen sich aufs Herrlichste.
Heimlicher Star: die Stadt Belfast. Möchte man sofort besuchen.
Nicht geeignet für: Leute, die "Notting Hill" schon nicht mochten. Christiane Lutz
Sechs Folgen, auf Wow.
Worum geht's: Frankfurt, im Wirtschaftswunderjahr 1963. Die Wirtstochter Eva Bruhns (Katharina Stark) arbeitet als Übersetzerin aus dem Polnischen und möchte bald heiraten. Sie wird für einen Job angeworben, auf den sie in keiner Hinsicht vorbereitet ist - als Dolmetscherin der Überlebenden beim ersten Auschwitz-Prozess. Auch Evas eigene biedere Eltern verheimlichen etwas.
Heimlicher Star: Das ganze Ensemble: Henry Hübchen, Iris Berben, Ricarda Seifried, Heiner Lauterbach - aber wenn man sich für einen entscheiden müsste, dann für die fantastische Anke Engelke als abgebrühte Mutter Bruhns, die lange erst nichts sagt. Aber dann die ganze Wahrheit.
Nicht geeignet für: Man sollte schon darauf gefasst sein, dass nicht alles, was in den Sechzigern spielt und mit einem neuen Kleid anfängt, unbedingt eine Komödie ist. Claudia Tieschky
Fünf Folgen, bei Disney +.
Worum geht's: Eine Gruppe junger Amerikanerinnen reist Ende des 19. Jahrhunderts nach England - dort gelten sie als gute Partien, der feinen Gesellschaft daheim sind sie nämlich zu neureich. Die Serie basiert auf Edith Whartons unvollendetem letztem Roman.
Heimlicher Star: Der sehr gegenwärtige Soundtrack.
Nicht geeignet für: Hoffnungslose Romantiker - Christina Hendricks als Mutter einer der Debütantinnen muss beispielsweise einiges erdulden. Susan Vahabzadeh
Acht Folgen, auf Apple TV+.
Alles Licht, das wir nicht sehen
Worum geht's: Ein Märchen aus dem Zweiten Weltkrieg, es spielt in Saint-Malo. Mit Bomben, Naziterror, einem blinden Mädchen, einem mächtigen Edelstein und dem großen Trostspender des 20. Jahrhunderts - den Stimmen aus dem Nirgendwo geheimer Rundfunksender.
Heimlicher Star: Schöne alte Rekonstruktionen, Saurierskelette zum Beispiel im naturkundlichen Museum oder ein hölzernes Modell der Stadt Saint-Malo.
Nicht geeignet für: Zuschauer, die sich mit Lars Eidinger schwertun, oder ihn lieber nur als Shakespeare-Exzentriker sehen mögen. Fritz Göttler
Vier Episoden, auf Netflix.
Weitere Serienempfehlungen finden Sie hier .