"Gute Freunde" auf RTL+:Das Leben ein Hauch

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Zu schön, um wahr zu sein? Moritz Lehmann als Franz Beckenbauer (Mitte) in der Mannschaftskabine. (Foto: RTL / Jürgen Olczyk)

Da Sepp, da Gerd, da Franz, da Paul und da Uli: David Dietls liebevoll gemachte Serie über den FC Bayern München.

Von Holger Gertz

Die Geschichte des FC Bayern München setzt sich aus Mannschaftsaufstellungen und Spielberichten zusammen, aus Anekdoten, Legendenstoffen, Momentaufnahmen. Zum Beispiel Franz Beckenbauers Suppenwerbung: Die Sequenz ist in der kollektiven Erinnerung bewahrt - und bei Youtube. Der ganz junge Kaiser, noch in Schwarz-Weiß, sitzt beim Essen. Vor ihm: die Suppe. Beckenbauer schnurrt: "Kraft in den Teller, Knorr auf den Tisch", dabei spricht er Knorr mit mindestens vier r aus, was durchaus als beiläufige Würdigung der Produkte dieses Hauses gewertet werden kann. Ein kurzer Spot, aber es dauerte, bis alles im Kasten war, Beckenbauer hat selbst gelegentlich erzählt, dass er bei der zehnten, zwölften Einstellung eine längst kalt gewordene Suppe auslöffeln musste. Diese Information nimmt der Sechsteiler Gute Freunde - der Aufstieg des FC Bayern auf und entwickelt die Sequenz weiter, mit einer klug eingepflegten Spielszene. Robert Schwan tritt ins Bild, Beckenbauers Manager, er sagt: "Ist es denn zu viel verlangt, dass der Herr Beckenbauer eine warme Suppe bekommt?" Damit ist die Rolle des Cheforganisators Schwan gleich eingefasst, seine Bedeutung für Beckenbauers früheres Leben, das in der Gegenwart eine Wendung ins Tragische genommen hat. Vielleicht auch deshalb, weil der Kümmerer Schwan längst nicht mehr zu Diensten ist.

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