München:Anwälte: Wedel starb „nach langer schwerer Krankheit“

Der Regisseur und Drehbuchautor Dieter Wedel lächelt neben einem Plakat. (Foto: Markus Beck/dpa/Archivbild)

Regisseur Dieter Wedel ist nach Angaben seiner Anwälte "nach langer schwerer Krankheit gestorben". Wedel starb am 13. Juli in einer Hamburger Klinik. Das...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München/Hamburg (dpa) - Regisseur Dieter Wedel ist nach Angaben seiner Anwälte „nach langer schwerer Krankheit gestorben“. Wedel starb am 13. Juli in einer Hamburger Klinik. Das Verfahren gegen den 82-Jährigen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung sei damit „ohne Weiteres beendet“, heißt es in dem Anwaltsschreiben, das Peter Gauweiler und seine Kollegen am Mittwoch verbreiteten.

„Anlass für die Fortsetzung öffentlicher spekulativer Erwägungen besteht nicht“, schreiben die Juristen - und kritisierten die Berichterstattung über das Strafverfahren gegen ihren Mandanten: „Das Verfahren gegen unseren Mandanten wurde medial zum angeblichen „Musterverfahren“ einer gesellschaftlichen Bewegung aufgebauscht.

Die Vorwürfe gegen Wedel waren Anfang 2018 bekannt geworden. Damals beschuldigten drei Schauspielerinnen - darunter Tempel - ihn im „Zeit-Magazin“, sie in den 90er Jahren sexuell bedrängt zu haben. Der Fall wurde der bekannteste in der deutschen #MeToo-Debatte, die 2017 ins Rollen gekommen war. Unter dem Hashtag #MeToo posteten vor allem Frauen in sozialen Netzwerken millionenfach ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen.

In der Erklärung von Wedels Anwälten heißt es abschließend: „Das durch den Tod unseres Mandanten beendete Verfahren erweist sich somit als bedrückendes Beispiel dafür, wie durch einseitige Skandalisierung und moralisierende Verfolgungsmentalität Grundlagen des rechtsstaatlichen Strafverfahrens unter Druck geraten und in Frage gestellt werden können.“

© dpa-infocom, dpa:220720-99-89928/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: