Bis vor drei Jahren war assistierter Suizid in Deutschland verboten. Dann hat das Bundesverfassungsgericht die gesetzlichen Vorgaben kassiert. Bislang konnte sich der Bundestag nicht auf eine Neuregelung für Sterbehilfe einigen. Seither besteht in Deutschland quasi ein rechtsfreier Raum, in dem drei Vereine Hilfe zum Freitod anbieten: der deutsche Ableger des Schweizer Vereins Dignitas, der Verein Sterbehilfe und die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben.
Bei letzterem waren Hannelore und Hubert von Werden Mitglieder. Und mit seiner Hilfe ist das Ehepaar am 1. September 2023 freiwillig aus dem Leben geschieden, auf eigenen Wunsch. Insgesamt wird der Verein in diesem Jahr etwa 300 Menschen beim Freitod assistiert haben.
Hubert von Werden hatte Krebs, Hannelore von Werden nicht. Sie waren nicht einsam, sondern hatten einen großen Freundeskreis. "Mitten im Leben" haben sie entschieden, dass sie gemeinsam in den Tod gehen wollen, sagt SZ-Reporter Thorsten Schmitz, der die beiden in ihren letzten Monaten begleitet hat. Eindrücklich schildert er im Podcast, wieso sie sich zu diesem Schritt entschieden haben, ob sie zum Schluss doch noch Zweifel beschlichen haben und was bei assistierter Sterbehilfe letztendlich passiert.
Die Reportage "Ihr letzter Sommer" von Thorsten Schmitz finden Sie HIER.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet nur in Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Prüfung über Selbsttötungen. Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, sprechen Sie bitte mit Freunden und Familie darüber. Hilfe bietet auch die Telefonseelsorge, anonym und kostenlos unter 0800 - 111 0 111 und 0800 - 111 0 222. Es gibt auch eine Online-Beratung unter www.telefonseelsorge.de.
Eine Liste mit bundesweiten Hilfestellen bietet die Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention an: www.suizidprophylaxe.de
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