Gesellschaft - Leipzig:Lange Wartezeiten für psychisch Kranke: Schlusslicht

Leipzig/Plauen - Psychisch Kranke bekommen in Ostdeutschland durchschnittlich erst nach mehr als fünf Monaten einen Therapieplatz. Nirgendwo in Deutschland muss man nach Angaben der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer so lange auf eine ambulante Psychotherapie warten. Die Wartezeit liege bei 23,7 Wochen. Der Interessenverband gibt heute in Plauen einen Überblick zur Versorgungslage in den neuen Bundesländern mit dem Schwerpunkt Vogtland. "Die Situation in ländlichen Gebieten ist noch einmal deutlich dramatischer", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa.

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Leipzig/Plauen - Psychisch Kranke bekommen in Ostdeutschland durchschnittlich erst nach mehr als fünf Monaten einen Therapieplatz. Nirgendwo in Deutschland muss man nach Angaben der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer so lange auf eine ambulante Psychotherapie warten. Die Wartezeit liege bei 23,7 Wochen. Der Interessenverband gibt heute in Plauen einen Überblick zur Versorgungslage in den neuen Bundesländern mit dem Schwerpunkt Vogtland. "Die Situation in ländlichen Gebieten ist noch einmal deutlich dramatischer", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa.

Nach einer Reform der Psychotherapie-Richtlinie im April 2017 soll jeder Patient binnen vier Wochen einen Ersttermin in einer neu eingeführten Sprechstunde bekommen, die Psychotherapeuten wöchentlich anbieten müssen. Sachsen liegt mit einer Wartezeit für diesen Erstkontakt mit 4,9 Wochen unter dem Bundesdurchschnitt von 5,7 Wochen. Einzig Berlin schafft diese Vorgabe (3,4 Wochen).

In Sachsen-Anhalt müssen Patienten im Schnitt 5,9 und in Mecklenburg-Vorpommern 6,6 Wochen warten. Brandenburg liegt mit 7,9 Wochen auf dem bundesweit vorletzten Platz, Thüringen mit 7,5 Wochen nur knapp davor. Dem Verband zufolge erkranken jährlich rund 16 Millionen Menschen an einer pyschischen Störung.

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