Videokunst-Pioniere aus Empörung:Zwei Kameras klagen an

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Ein Standfoto aus Margaret Raspés Film ", Oh Tod, wie nahrhaft bist du". (Foto: Elisabeth Niggemeyer/Courtesy die Künstlerin und Deutsche Kinemathek, Berlin)

Ulysses Jenkins und Margaret Raspé zeigen in Berliner Ausstellungen: Wer eine Message hat, schafft das Medium dafür notfalls selbst.

Von Peter Richter

Die Vorrichtung sah aus wie aus einem Metallbaukasten für Kinder zusammengeschraubt. Dabei bildete sie ein kulturtragendes Gestell, und zwar beinahe schon in dem Sinn, den das Wort bei Heidegger hat, der damals sogar noch lebte, nur deutlich buchstäblicher. Denn die klobige Filmkamera, die die junge Frau damit an einem Helm befestigte, dürfte schon schwer genug gewesen sein, wenn man sie nur in der Hand hielt. Sie muss ihrer Nackenmuskulatur einiges zugemutet haben, als sie mit diesem Gerät auf dem Kopf ihre Arbeiten im Haushalt filmte: Abwaschen, Sahneschlagen, Kuchenbacken. Aber die praktischen, kleinen Gopro-Kameras, die heute üblich sind, zum Beispiel auf dem Skihelm oder beim Montainbike-Fahren, die lagen damals nun einmal noch in ferner Zukunft.

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