Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Die Jugend, wie man sie kennt: vor Bildschirmen. Szene aus "Enkel für Fortgeschrittene". (Foto: Frank Dicks/Studiocanal)

Zweimal Barbara Sukowa, zwei düstere Familiendramen und jede Menge Kinder - die Filmstarts der Woche in Kürze.

Von Fritz Göttler, Josef Grübl, Martina Knoben, Andrian Kreye, Annett Scheffel, Anna Steinbauer und Anke Sterneborg

Alaska

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Anna Steinbauer: Nach dem Tod ihres Vaters paddelt die stoische, menschenscheue Kerstin (Christina Große) durch die Mecklenburgische Seenplatte und trifft auf Alima (Pegah Ferydoni), die so ganz anders ist als Kerstin. Als auch noch Kerstins Bruder Thomas aufschlägt, entwickelt sich der gemeinsame Trip zum handfesten Familiendrama mit Psychothriller-Elementen. Max Gleschinski lässt in magisch-flirrender Atmosphäre und in langsamen Einstellungen zwei tolle Schauspielerinnen aufeinandertreffen und hinterlässt eine durchaus einprägsame filmische Handschrift, für die er auch mit dem Max-Ophüls-Preis für den besten Spielfilm ausgezeichnet wurde.

Dalíland

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Annett Scheffel: Mary Harrons Porträt des berühmten Surrealisten hat das gleiche Problem wie viele Künstler-Biopics: Man sieht überspannte Exzentriker. Dennoch ist der Film mit Ben Kingsley und Barbara Sukowa als Ehepaar Dalí grandios besetzt und allein deshalb sehenswert. Er zeigt die Titelfigur als alternden Maler, der seinen Zenit längst überschritten hat, im New York der Siebziger. Ein Rokoko-Disco-Kunstwelt-Spektakel, ein komplexes Porträt einer unkonventionellen Ehe. Anstatt sich aber in Dalís wundersamen Wahn zu stürzen, bedient Harron zu viele Klischees.

Die Verlorenen

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Anna Steinbauer: Nichts für schwache Nerven ist Tomasz Wasilweskis düstere Familientragödie. Langsam entspinnt sich der Plot rund um Marlena, deren zurückgezogenes Leben mit ihrem viel jüngeren Partner Tomasz jäh aus dem Gleichgewicht gerät, als sie ihren schwer kranken Sohn zur Pflege bei sich aufnimmt. Der Film kreiert eine Atmosphäre der Entfremdung und Abgeschiedenheit, hinter dem toxischen Beziehungsgeflecht lauert ein düsteres Familiengeheimnis. Auch die toll komponierten, metaphorischen Filmbilder trösten nicht darüber hinweg, dass der Plot arg konstruiert wirkt und es lange dauert, bis endlich mal irgendwas enthüllt wird.

Enkel für Fortgeschrittene

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Anke Sterneborg: In "Enkel für Anfänger" haben die flippig vergnügte Philippa (Barbara Sukowa), die liebenswürdig spießige Karin (Maren Kroymann) und der grantige Gerhard (Heiner Lauterbach) vor drei Jahren ihr stagnierendes Seniorenleben mit Leih-Enkelkindern aufgemischt. Jetzt übernehmen sie - erneut unter der Regie von Wolfgang Groos - einen ganzen Schülerladen. In der großen Gruppe haben die Kinder aber keinen Raum, im Clinch mit dem starken Erwachsenentrio Persönlichkeit zu entwickeln. So ist der komödiantisch unterhaltsame Umgang mit gesellschaftlichen Problemen wie Alterseinsamkeit und Kinderbetreuungsnotstand nicht ganz so gewitzt, schwungvoll und bissig geraten wie im ersten Teil, der immerhin eine halbe Million Zuschauer in die coronageplagten Kinos locken konnte.

Feminism WTF

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Martina Knoben: Eine aufklärerische, ja offen didaktische Doku über die Machtverhältnisse im Patriarchat, die gleichzeitig sehr unterhaltsam ist, das muss erst mal gelingen. Katharina Mückstein hat dafür eine Reihe kluger Frauen zu Wort kommen lassen, die ihr Wissen und ihre Überzeugungen in durchgestylten Räumen eloquent darlegen. Dazwischen gibt es queere Performance-Sequenzen oder Versuchsanordnungen, die feministische Theorie vor Augen führen. Talking heads, aber auch talking bodies: "Jedes Wissen ist verkörpertes Wissen", sagt eine der Wissenschaftlerinnen. "Wenn bestimmte Körper fehlen, fehlt das Wissen, das mit diesem Körper zusammenhängt."

Jazzfieber

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Andrian Kreye: Reinhard Kungel erzählt die Geschichte des Jazz in Deutschland als Roadmovie. Er begleitet junge Musiker auf Tour, trifft Legenden wie Paul Kuhn, Klaus Doldinger und Rolf Kühn, schneidet historisches Material gegen Szenen aus der Gegenwart. Und weil er sein Gespür für die Musik in den Rhythmus der Schnittfolgen übertragen kann, ist daraus ein Dokumentarfilm geworden, der dieser Musik oft näher kommt als die üblichen Erzähler.

My Big Fat Greek Wedding 3 - Familientreffen

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Josef Grübl: Langweiligen Menschen dabei zuzusehen, wie sie langweilige Dinge machen, das kennt man aus Reality-Sendungen im Fernsehen, das gibt es aber auch im Kino. Nia Vardalos führt den von ihr geschriebenen Kinohit aus dem Jahr 2002 einmal mehr fort, erstmals unter eigener Regie und erneut als Hauptdarstellerin. Mit einem Familienausflug nach Griechenland soll die Geschichte weitererzählt werden, leider scheint der Ortswechsel Vardalos' einzige Idee gewesen zu sein. Hysterie, Geschrei und blökende Schafe im Schlafgemach machen aber noch keine gute Komödie. Immerhin gibt es am Ende eine Hochzeit, irgendwer heiratet ja immer.

Neue Geschichten vom Franz

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Fritz Göttler: Die Fantasie wird kräftig entfesselt in den neuen Abenteuern von Franz und seinen Freunden Gabi und Eberhard (nach den Büchern von Christine Nöstlinger). Sommerferien, das bedeutet große Aussichten, aber auch ein kleines Problem, denn Gabi und Eberhard wollen partout nichts miteinander zu tun haben. Franz will vermitteln und macht damit alles richtig kompliziert. Das stärkste Band einer Freundschaft, hört er den Vater zur Mutter sagen, ist ein gemeinsamer Feind - also begeistert er Gabi und Eberhard für die Jagd auf den Dieb, der gerade Wien unsicher macht. Und er hat auch einen Verdacht. Es braucht dann aber doch ein gewaltiges Theater mit einer Menge Wiener Slapstick im Film von Johannes Schmid, bis alle Unklarheiten und jegliche Bühnenangst beseitigt sind.

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