Wir leben im Zeitalter der Nabelschau, was erklärt, warum neuerdings allerhand Leute Filme über sich selbst produzieren. Dauernd verschafft sich Unterhaltung dabei den Anschein von Authentizitiät: Deswegen gibt es erfolgreiche "True Crime"-Fernsehserien und Podcasts, Biopics fluten die Kinos und Sender und Streamingdienste, und gefühlt die Hälfte aller Filme basiert auf Tatsachen - wobei "basiert" ein besonders dehnbarer Begriff ist. Eine echte Unsitte aber ist es geworden, dass der Gegenstand der Betrachtung eines Films oder einer Serie zufällig auch der Eigentümer der Produktionsfirma im Vorspann ist. Diese Entwicklung hat mit der sechsteiligen Netflix-Serie "Harry & Meghan" einen neuen Höhepunkt erreicht. Egal, ob man die Serie nun toll findet oder nicht: Es müssen jetzt bitte alle mal damit aufhören, sie als "Doku" zu bezeichnen. Wenn "Harry & Meghan" eine Dokumentation ist, dann ist "A Hard Day's Night" auch eine, denn schließlich haben die Beatles und ihre kreischenden Fans zweifellos existiert.
Was für ein Genre ist "Harry & Meghan"?:Meghan Markle hat die Haare schön
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Mit Netflix begann die Unsitte, TV-Zeugs wie "Harry & Meghan" als Dokumentation zu bezeichnen. Das muss jetzt bitte aufhören.
Von Susan Vahabzadeh
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